Eishockey-WM: Tschechien verlustpunktfreier Sieger der Gruppe B

Foto: CTK

Drei Spiele - drei Siege, so lautet die erfreuliche Zwischenbilanz der tschechischen Nationalmannschaft bei der Eishockey-Weltmeisterschaft in Russland. Dank dieser Erfolge zogen die Schützlinge von Auswahltrainer Alois Hadamczik als Erster der Vorrundengruppe B in die Zwischenrunde ein. Hier treffen sie zunächst am Donnerstag auf den Dritten der Vorrundengruppe C.

Foto: CTK
Die tschechischen Eishockeycracks haben bereits elfmal den Weltmeistertitel gewonnen. In das laufende Championat, das bis zum 13. Mai andauert, sind sie als WM-Finalist des Vorjahres gestartet. Deshalb waren sie zunächst gesetzt, und zwar als Kopf der Gruppe B, in der sie nacheinander auf zwei Außenseiter und einen ebenbürtigen Kontrahenten trafen. Die Außenseiter waren die Mannschaften aus Weißrussland und Österreich, die den Vizeweltmeister dann auch vor keine allzu großen Probleme stellten - gegen Weißrussland gewann Tschechien mit 8:2 und gegen Österreich mit 6:1. Die hohen Siege haben jedoch bei Trainern und Spielern nicht den Blick davor getrübt, dass es für den weiteren WM-Verlauf noch einiges zu verbessern gibt. Das war auch die Meinung von NHL-Verteidiger Marek Zidlicky, der nach der Begegnung mit Österreich analysierte:

"Es ist wichtig, dass wir gewonnen haben, aber wir müssen uns weiter verbessern. Vor allem in der Abwehrarbeit. Im Angriff klappt es schon ganz gut, denn wir arbeiten uns viele Chancen heraus. Im Defensivverhalten aber müssen wir noch zulegen, denn sechs Tore schießen wir nicht in jedem Spiel."

Foto: CTK
Das sollte sich schnell bestätigen. Denn schon am 1. Mai hatte das tschechische Team mit den USA den ersten echten Prüfstein vor der Brust. Es wurde das erwartet schwere und umkämpfte Spiel, in dem sich die Männer um Kapitän David Vyborny knapp und etwas glücklich mit 4:3 durchsetzten. Glücklich deshalb, weil das Siegtor zum 4:3 erst in der vorletzten Spielminute fiel und die Vorlage von Jan Marek noch vom Stock eines amerikanischen Spielers abgefälscht wurde. Weil aber auch Jaroslav Bednar die Scheibe noch leicht berührte, wurde ihm der Treffer gutgeschrieben. Nach dem Spiel sagte der glückliche Schütze:

Foto: CTK
"Wir wussten ganz genau, um was es heute ging. Und wir wussten auch, dass die Amerikaner ganz anders spielen werden als unsere vorigen Gegner. Wir waren also darauf vorbereitet und haben die Aufgabe dann auch gut gemeistert. Ich will nicht sagen, dass wir verdient gewonnen haben, aber wir haben den Sieg halt erzwungen."

Alle im tschechischen Lager waren hinterher selbstkritisch genug, um einzugestehen, dass man diesen Sieg fast noch aus den Händen gegeben hätte. Denn nach einer 3:1-Führung konnten die Amerikaner durch zwei schnelle Tore binnen 108 Sekunden zum 3:3 ausgleichen, bevor das geschilderte Siegtor fiel. Mit sechs Pluspunkten aber geht die tschechische Mannschaft nun in die Zwischenrunde, in der sie am Donnerstag zunächst auf den Sieger der Dienstagpartie Deutschland gegen Norwegen trifft. Am Wochenende sind dann Kanada und die Slowakei die Gegner.

Autor: Lothar Martin
schlüsselwort:
abspielen