Eisschnellläuferin Martina Sáblíková gewinnt trotz Horrorcrash WM-Gold
Die nordische Ski-WM in Liberec ist seit gut zwei Wochen vorbei. In der ersten tschechischen Fußballliga führt Meister Slavia Prag die Tabelle mit 13 Punkten Vorsprung an. Langeweile also am tschechischen Sportwochenende? Keineswegs! Der Auftritt der tschechischen Eisschnellläuferin Martina Sáblíková bei den Weltmeisterschaften in Kanada war ebenso dramatisch wie erfolgreich.
„Eigentlich hatte ich schon das Recht am Start zu stehen. Masako hat sich mit ihrem Trainer abgeklatscht und einfach nicht geschaut, ob ich schon auf der Bahn stehe. Sie fuhr in mich rein. Mein Rücken tut ein wenig weh, aber sonst geht es mir gut. Zum Glück habe ich mich nicht an den Beinen verletzt und konnte starten.“
Nicht nur starten konnte Martina Sáblíková. Als einzige Läuferin der Konkurrenz blieb sie unter der Zeit von sieben Minuten. Damit hatte sie ganze 2,7 Sekunden Vorsprung auf die Zweitplatzierte, die Kanadierin Clara Hughes. Gold über 5000 Meter war nach Silber über 3000 Meter am vergangenen Donnerstag bereits Sáblíkovás zweite Medaille bei den diesjährigen Titelkämpfen. Und das, obwohl sie noch in der vergangenen Woche von einer schweren Erkältung mit Fieber geplagt wurde. Kein Hindernis für Spitzenleistungen, wiegelte Sáblíková entsprechende Fragen ab:„Ich habe im Moment kein Fieber mehr. Es ist alles in Ordnung. Die Erkältung hat das alles überhaupt nicht beeinflusst. Ich konnte laufen, als wenn ich gar nicht krank gewesen wäre.“
Kolleginnen, Trainer und Eisschnelllauffans zogen den Hut vor Martina Sáblíková. Mit ihrem Kampfgeist und ihrer bescheidenen Art avancierte sie zum Publikumsliebling. Doch schon sind neue Ziele gesetzt. In einem Jahr will Sáblíková die tschechische Hymne in Vancouver erneut hören. Dann finden an gleicher Stelle die Olympischen Winterspiele statt.