Martina Sáblíková holt sich in Peking ihre siebte Olympiamedaille
Bei den Olympischen Winterspielen in Peking hat Tschechien am Donnerstagabend (Ortszeit) die zweite Medaille gewonnen. Es ist eine bronzene, und sie wurde von Eisschnellläuferin Martina Sáblíková im Rennen über 5000 Meter geholt. Die 34-Jährige durfte anschließend zum siebten Mal in ihrer Karriere das olympische Siegerpodest besteigen.
Vor der Siegerehrung musste Sáblíková jedoch alles aus sich herausholen, um der mittlerweile weit jüngeren Konkurrenz zu trotzen. Bei ihrem Zieleinlauf konstatierte der Reporter des Tschechischen Fernsehens anerkennend:
„Martina Sáblíková kommt nach den 5000 Metern, die sie quasi allein gegen die Uhr bestreiten musste, in der Zeit von etwas über 6:50 Minuten ins Ziel.“
Zu diesem Zeitpunkt musste die dreifache Olympiasiegerin auf den Langstrecken indes noch warten, wie gut die übrigen vier Kontrahentinnen laufen werden. Zwei von ihnen waren schneller als sie – die neue Olympiasiegerin Irene Schouten aus den Niederlanden und die Kanadierin Isabelle Weidemann. Nachdem aber die Italienerin Francesca Lollobrigida die Zeit der Tschechin verpasste, jubelte Rundfunkreporter Petr Kadeřábek:
„Martina Sáblíková entführt hier aus Peking die Bronzemedaille.“
Die Medaillengewinnerin aus Žďár nad Sázavou / Saar konnte ihr Glück danach kaum fassen:
„Nach dieser Saison, mit all meinen gesundheitlichen Problemen, wird es wohl noch eine Weile dauern, um zu begreifen, es geschafft zu haben. Und ich muss zugeben: Nach der Auslosung verlor ich den Glauben daran, hier eine Medaille holen zu können.“
Sáblíková bekam nämlich die Japanerin Misaki Oshigiri zugelost, die ihr hohes Tempo in keiner Weise mitgehen konnte. Also musste die Tschechin ihr eigenes Rennen laufen. Dabei wurde sie jedoch von anderen Olympioniken aus Tschechien lautstark unterstützt. Unter den Sportlern, die ihre Landsfrau anfeuerten, war auch der Curling-Spieler Tomáš Paul. Er war beeindruckt von Sáblíkovás Leistung:
„Das war ein hervorragender Lauf. Es war zu sehen, wie gut Martina ihr Tempo hielt, fast gleichmäßig 32einhalb Sekunden pro Runde. Eine perfekte Leistung, die mit Bronze belohnt wurde.“
Sehr groß war auch die Freude bei Sáblíkovás langjährigem Trainer Petr Novák:
„Für uns ist die Medaille Gold wert. Bis auf ihre ersten Spiele 2006 in Turin ist Martina noch nie von einer großen Meisterschaft ohne Medaille heimgekehrt. Und nun hat sie insgesamt sieben bei Olympia gewonnen.“
Es sind drei goldene, zwei silberne und zwei bronzene. Damit ist Martina Sáblíková die erfolgreichste tschechische Wintersportlerin bei Olympia. Und neben ihr kann nur die Speerwurf-Legende Jan Železný darauf verweisen, für Tschechien bei vier Olympischen Spielen Edelmetall geschürft zu haben.