Erster Schweinegrippe-Fall in Tschechien: Pilot nicht schwer erkrankt
In Tschechien wurde der erste Fall der Schweinegrippe bei einem Menschen bestätigt. Der gefährliche H1N1-Virus hat sich seit Mitte April in 47 Ländern verbreitet und dabei zu 92 Todesfällen geführt. Der erste Krankheitsfall hierzulande betrifft einen Piloten der tschechischen Fluggesellschaft ČSA.
„Das einzige Problem, mit dem der Pilot zu uns in die Klinik kam, war die Atemnot, unter der er bei größerer Anstrengung litt. In dieser Weise kannte er das vorher nicht.“
Der Pilot wurde untersucht. Zwei Tests haben dann das Virus bestätigt, sagte Vít. Sofort wurde eine entsprechende medizinische Behandlung eingeleitet. Es ist jedoch keine schwere Erkrankung, der Pilot wird nicht stationär behandelt, sondern befindet sich in häuslicher Quarantäne. Martina Havlíčková, eine der medizinischen Betreuer:
„Der Gesundheitszustand des Patienten ist gegenwärtig sehr gut. Eigentlich hat er die Infektion schon überstanden. Das heißt, in wenigen Tagen wird ihn bereits sein Hausarzt betreuen, der einschätzen wird, ab wann er wieder arbeitsfähig ist.“Das weitere Flugpersonal der Maschine aus New York nach Prag sowie die Familienangehörigen des Piloten sind nicht erkrankt, sie stehen aber dennoch unter ärztlicher Beobachtung. Michael Vít:
„Wir untersuchen derzeit auch die neun Personen, mit denen er seit dem Flug aus New York in Kontakt war. Bei ihnen ist bisher weder Fieber noch eine Erkrankung der oberen Atemwege festgestellt worden. Zur Vorbeugung aber bleiben diese Personen für sieben Tage in häuslicher Quarantäne. Denn eine Woche ist die übliche Inkubationszeit.“
Zu Angst oder gar Panik bestehe jedoch kein Grund, erklärt Vít. In Tschechien sind bisher über 100 Personen auf den H1N1-Erreger untersucht worden, und bis auf den Piloten ist bei keinem anderen Verdachtsfall eine Ansteckung mit der Schweinegrippe bestätigt worden. Gesundheitsministerin Dana Jurásková will dennoch die Vorsorge steigern. Ihrer Vorstellung nach sollte Tschechien seinen Vorrat an Antivirus-Präparaten soweit erhöhen, dass er 30 Prozent der Bevölkerung statt derzeit 20 Prozent abdeckt. Das entspräche auch der Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO), sagte die Ministerin.