Erster tschechoslowakischer Olympiasieger: Vor 125 Jahren wurde Bedřich Šupčík geboren

Turnmannschaft bei den Olympischen Spielen in Paris, 1924. Bedřich Šupčík (unten rechts)

Bedřich Šupčík hat eine goldene Spur in der tschechoslowakischen Sportgeschichte hinterlassen. Sein Geburtsdatum ist der 22. Oktober 1898.

Tschechoslowakische Mannschaft bei den Olympischen Spielen 1924 in Paris | Foto: Tschechisches Olympia-Komitee

Am 20. Juli 1924 wurde im Stadion von Colombes bei Paris zum ersten Mal überhaupt die tschechoslowakische Fahne über der höchsten Stufe eines Olympia-Siegertreppchens gehisst. Bedřich Šupčík hatte Gold gewonnen im Seilklettern – einer Disziplin, die es bei Olympia heute nicht mehr gibt.

Bedřich Šupčík | Foto: Tschechisches Olympia-Komitee

Geboren wurde Šupčík zwar in Trumau bei Wien. Er wuchs aber in Südmähren in der Nähe von Kroměříž / Kremsier auf. Bei den Sommerspielen 1924 steuerte der Turner zudem noch eine Bronzemedaille im Mehrkampf bei. In dieser Disziplin konnte er auch vier Jahre später in Amsterdam glänzen, als es Silber für die tschechoslowakische Mannschaft gab. Neben seinen Olympiaerfolgen hatte Šupčík außerdem einen Titel als Vizeweltmeister, den er 1930 in Luxemburg beim Ringturnen erkämpfte.

Der Gymnast Bedřich Šupčík gewann die erste olympische Goldmedaille für die Tschechoslowakei in der Disziplin Klettern. Er bezwang das acht Meter lange Seil in 7, 2 Sekunden. | Foto: Tschechisches Olympia-Komitee

Der Status als einer der erfolgreichsten Turnprofis der Tschechoslowakei schützte Šupčík allerdings nicht vor einem traurigen Schicksal. Als Mitglied des Turnervereins Sokol war Šupčík den kommunistischen Machthabern nach 1948 unbequem geworden. Als er dann kurz hintereinander zwei Herzinfarkte erlitt und eine Invalidenrente beantragen musste, verweigerte ihm der staatliche Sportausschuss jegliche finanzielle Unterstützung. Nach einem dritten Infarkt starb Bedřich Šupčík am 11. Juli 1957 im Alter von 58 Jahren.

Bedřich Šupčík  (rechts) im Jahr 1929  | Foto: e-Sbírky,  Nationalmuseum,  CC BY 4.0 DEED
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