"Eurokorridor Nord-Süd" soll die Türen zwischen Deutschland, Tschechien und Österreich öffnen
Auf einer zweitägigen Konferenz verständigten sich Vertreter aus Tschechien, Österreich und Deutschland darauf, den sogenannten "Eurokorridor Nord-Süd" ins Leben zu rufen. Ein Bericht von Katrin Sliva:
Initiator des Projekts "Eurokorridor Nord-Süd" ist der Landkreis Mittelböhmen in Zusammenarbeit mit der Industrie- und Handelskammer des Kreises. Die internationale Konferenz, die am Mittwoch und Donnerstag in Ceske Budejovice stattfand, sollte herauszufinden helfen, ob das Projekt bei den Vertretern aus den Nachbarländern und Regionen Anklang findet. Tatsächlich begrüßten die Konferenzteilnehmer die Idee, im Rahmen eines trilateralen Projekts Fragen der Infrastruktur, vor allem hinsichtlich des Verkehrswesens gemeinsam anzugehen. Über die genauen Ziele des Projekts informiert Arnost Mace vom Amt des Landkreises Mittelböhmen: "Vornehmliches Ziel des "Eurokorridors Nord-Süd" ist es, in den Regionen, die an der gemeinsamen Verkehrsachse von Nord nach Süd liegen, Partner zu finden, um in Fragen des Straßen- und Flugverkehrs, der Wasserstraßen, des Eisenbahnverkehrs und des Datentransfers zusammenarbeiten zu können. Es soll eine engerer Zusammenschluss dieser mitteleuropäischen Regionen entstehen, der die Herausbildung einer guten Verkehrsinfrastruktur fördert und somit die Einbindung der genannten Regionen in die globalisierte Welt ermöglicht. Auf diese Weise sollen die Bedürfnisse der Bewohner jener Landstriche gedeckt werden, aber auch Besuchern und nicht zuletzt den Unternehmern entgegen kommen. Bei alledem sollen Fragen der Umwelt nicht außer Acht gelassen werden." Zu den beteiligten Regionen gehören Niederbayern und Sachsen auf der deutschen Seite, in Tschechien die Region um Usti nad Labem (Aussig), die Hauptstadt Prag und die Landkreise Mittel- und Südböhmen und in Österreich schließlich Oberösterreich. Interesse haben auch die Steiermark und Slowenien angemeldet. Der finanzielle Aspekt des Projekts stellte keinen Tagesordnungspunkt der Konferenz dar, er ist also noch nicht geklärt. Allerdings deutete Arnost Mace an, dass man mit Unterstützung aus dem staatlichen Fonds für Infrastruktur rechne, sowie mit Geldern aus einem der EU-Töpfe. Die Unterzeichnung einer gemeinsamen Erklärung über die Zusammenarbeit soll bereits im ersten Halbjahr des Jahres 2003 stattfinden.