Vertreter Oberösterreichs und des Landkreises Südböhmen diskutierten über neue Grenzübergänge und den "Eurokorridor Nord-Süd"
Die Eröffnung neuer Grenzübergänge, ein preisgünstiger Eisenbahnverkehr im Grenzgebiet, die Förderung des "Eurokorridors Nord-Süd" sowie gemeinsame Kulturveranstaltungen - dies waren die tragenden Themen der vierten Konferenz der Hauptmänner aus dem Landkreis Südböhmen und aus Oberösterreich, die am Donnerstag in Ceske Budejovice/Budweis stattfand. Martina Schneibergova hat nähere Informationen.
Die Vertreter Oberösterreichs und des Landkreises Südböhmen einigten sich auf die Notwendigkeit, neue Grenzübergänge zu errichten. Südböhmens Kreishauptmann Jan Zahradník erklärte dazu:
"Wir unterstützen die Bemühungen der beiden Staaten um den Abschluss eines Abkommens über die Grenzübergänge. Konkret sprachen wir über den oft erwähnten Grenzübergang Zadní Zvonková/Schöneben, der jetzt in der Wintersaison für die Touristen, vor allem für die Skilangläufer eröffnet wurde. Im Sommer ist er für Fußgänger und für Radfahrer zugelassen. Wir wären froh, wenn er außerdem für Touristenbusse geöffnet werden könnte, denn damit könnten die Schifahrer aus Tschechien das Wintersportzentrum Hochficht öfter besuchen."
Jan Zahradník zufolge war auf der Konferenz noch über weitere drei Themen die Rede, davon erstens zur Verkehrsproblematik:
"Wir haben beschlossen, uns um die Wiederaufnahme des Betriebs der RoLa zu bemühen. Auf diese Weise können die LKWs mit der Bahn aus Ceske Budejovice bis nach Villach befördert werden. Mit Zufriedenheit nahmen wir zur Kenntnis, dass sich die sogenannte ´Fahrkarte der Freundschaft´ bewährt hat. Dank einer Vereinbarung der Tschechischen Bahn mit ihren österreichischen Partnern kann man mit der Eisenbahn auf beiden Seiten der Grenze ermäßigt reisen. Wir haben vor, in dieses preisgünstige Verkehrsnetz auch sich anschließende Busverbindungen mit einzubeziehen."
Nach den Worten des Kreishauptmanns war des weiteren auch über den "Eurokorridor Nord-Süd" die Rede. Im erwähnten Eurokorridor geht es um eine Art Zusammenschluss der Regionen, und zwar beginnend von Slowenien über die Steiermark, Oberösterreich, Südböhmen bis nach Sachsen und Brandenburg. Auf der tschechischen Seite bemühe man sich - so Zahradník - um den Bau einer Autobahn bis zur österreichischen Grenze.
Im Kulturbereich werden in Südböhmen und in Oberösterreich die Feierlichkeiten anlässlich zweier Jahrestage vorbereitet. Dieses Jahr wird des 80. Todestags des Böhmerwälder Schriftstellers Karel Klostermann gedacht. Klostermanns Geburtsort - die oberösterreichische Stadt Haag - nahm bereits Partnerschaftskontakte zur südböhmischen Gemeinde Steken auf, wo Klostermann 1923 gestorben ist. Im Jahre 2005 wird dann des 200. Geburtstags von Adalbert Stifter gedacht.