Europäischer Adel trifft sich in Karlovy Vary

Karlovy Vary

Der westböhmische Kurort Karlovy Vary wird an diesem Wochenende zum Schauplatz eines Treffens von Repräsentanten europäischer Adelshäuser. Jitka Mladkova hat sich bei kompetenten Stellen umgehört und hat jetzt Informationen zu diesem Thema für Sie parat:

Karlovy Vary  | Foto: Barbora Němcová,  Radio Prague International
Bereits zum 6.Mal wird Karlsbad zum Schauplatz des Treffens von Adeligen aus ganz Europa. Insgesamt 650 geladene Gäste werden erwartet, der Schirmherr selbst, der Nachfolger des habsburgischen Throns, Otto von Habsburg, kommt aber nicht. Warum ausgerechnet Karlsbad als Treffpunkt der Nobilität gewählt wurde, sagte mir Johanna von Papen, Mitglied des Organisatorenteams:

"Karlsbad bietet sich als ideal an, da man z.B., wenn man einmal das Auto abgestellt hat, überhaupt nicht mehr Auto fahren muss, sondern kann alle punkte bis auf das Pferdereffen zu Fuß erreichen. Dann sind hier natürlich sehr sehr schöne Hotels, die in einer so großen Zahl und in der Schönheit woanders kaum zu erreichen sind zu Fuß."

Praktische Gründe also! Das Programm dieser mittlerweile traditionellen Karlsbader Begegnungen ist quasi fest vorgegeben: Freitag Abend das Eintanzen, am Samstag Vormittag das Pferderennen auf der Karlsbader Rennbahn, abends der große Ball, am Sonntag Morgen eine große Heilige Messe. Ob die große Gala ein Highlight ist?

"Ja, das ist absolutes Highlight, die feierlichen Garderoben angezogen. Da sollte man das große Ballkleid tragen und die Herren mindestens Smoking, wenn nicht Frack."

Voriges Jahr spekulierte man in Gesellschaftskolumnen einiger Medien, ob mit dem Karlsbader Ball der adeligen Prominenz nicht eine Konkurrenz für den Wiener Opernball entstanden sei. Johanna von Papen widerspricht dieser Meinung:

"Ich würde das nicht als Konkurrenz bezeichnen, da beim Wiener Opernball jeder Mensch, der möchte, eine Eintrittskarte erwarten kann. Bei uns geht das persönlicher, weil es Leute sind, die sich kennen, und dadurch, denke ich auch, dass eine persönliche Atmosphäre entsteht - indem sich die Leute zum Großteil untereinander kennen. Das scheint beim Opernball in Wien nicht der Fall."

Und wie ist man mit der kulinarischen Versorgung zufrieden?

"Wir werden wunderbar vom Hotel Pupp versorgt. Das Menü wird vorher besprochen und auch probiert. Es ist große Leistung von dem Hotel, dass die es schaffen, so großes warmes Menü gleichzeitig für 650 Personen zu servieren, was auch nicht zu lange dauern darf, da wir im Anschluss auch tanzen möchten."

Und noch etwas gehört dazu: das gute Benehmen! Wenn jemand sich nicht adäquat benehme - sagte mir Frau von Papen - werde er halt das nächste Mal nicht mehr eingeladen! Also, sage ich mir, wie gut, dass wir - die sogenannten gewöhnlichen Sterblichen - diese Sorgen nicht haben!