Euroskeptische Vereinigungen - eine Alternative zur EU Kampagne?
In letzter Zeit haben wir mehrmals über die Kampagne der tschechischen Regierung zur Unterstützung des EU-Beitritts informiert. Dabei darf aber nicht unter den Tisch fallen, dass ebenso, wie nicht jeder Bürger im Referendum mit "Ja" stimmen wird, es auch Initiativen gibt, die die Tschechen ausdrücklich dazu aufrufen, im Referendum "Nein" zu sagen. Mehr hören Sie nun von Dagmar Keberlova.
"Es gelingt uns schlecht, unsere Ziele zu präsentieren, weil unsere finanziellen Mittel sehr begrenzt sind. Und Euroskeptiker gibt es nicht allzu viele, zumindest keine aktiven. Wir versuchen, unsere Meinungen vor allem durch das Internet zu verbreiten, das nur eine beschränkte Reichweite hat. Wir versuchen des weiteren, unsere Artikel in die Medien zu bekommen, wo wir allerdings nicht so viel Raum haben, wie wir uns wünschen würden und dann können wir nicht alles ausreichend erklären."
Herrn Zahradka zufolge besteht ein großes Problem darin, dass die Tschechen, wenn sie das Wort Euroskeptiker hören, dies mit Isolation assoziieren. Sie würden keine Alternativen zur EU kennen und die Euroskeptiker oft für Kommunisten, Faschisten oder andere extremistische Organisationen halten. Ein weiteres Problem bestünde darin, dass die Informationen über die EU oft nicht wahrheitsgetreu seien und die Journalisten nicht objektiv, setzt Jiri Zahradka fort. Und welche Alternativen bieten die Euroskeptiker also den Tschechen? Jiri Zahradka nochmals:
"Die euroskeptische Alternative geht aus den liberal- konservativen Positionen hervor, also unser Ziel ist die Beibehaltung der Souveränität der Tschechischen Republik. Wir wollen aber keine Isolierung, wir vertreten die freie Marktwirtschaft, bei der die komparativen Vorteile unseres Landes erhalten bleiben würden. Ein großes Problem stellt für uns das demokratische Defizit dar. Als Alternative bieten wir den Beitritt zum Abkommen über den europäischen Wirtschaftsraum, der den Markt der Europäischen Freihandelszone (EFTA) mit dem der Europäischen Union vereint. Und die zweite Alternative ist das Schweizer Modell, also bilaterale Abkommen mit der EU."