Expedition "Cimrman-Altaj": Namenloser Berg im Altai wird nach dem tschechischen Genie benannt

Die Expedition ´Altaj-Cimrman´ (Foto: Autorin)

Ein bisher namenloser Berg im Altai unweit der mongolisch-chinesisch-kasachischen Grenze soll ab August dieses Jahres den Namen des verkannten tschechischen Genies Jara Cimrman tragen. Darum wird sich eine Expedition bemühen, die den 3610 Meter hohen Berg bezwingen und feierlich benennen will. Die vom Jara-Cimrman-Theater initiierte Expedition soll jedoch auch karitativen Zwecken dienen.

Zdenek Sverak  (links)  (Foto: Autorin)
Die Expedition "Altaj-Cimrman" hat inzwischen ihren offiziellen Gruß gebilligt: Auf die Worte: "Nahoru na horu!" antwortet man mit "Na Jarovu podporu!". (Zu Deutsch etwa: Hinauf auf den Berg! Zu Jaras Unterstützung!) Jara Cimrman ist ein Genie, das sich nicht durchsetzen konnte, behaupten die Mitglieder des Jara-Cimrman-Theaters und aus dem Grund entschieden sie sich, einen Berg nach ihm zu benennen. Dem populären Cimrman-Experten Zdenek Sverak zufolge wird die Altai-Expedition genau 100 Jahre nach dem Zeitpunkt gestartet, als der legendäre Jara persönlich im Altai-Gebirge weilte. Sein mutiges Vorhaben, einen namenlosen Gipfel unweit des dortigen höchsten Bergs Belucha zu bezwingen, sei, so Sverak, wegen einer unerwarteten Liebesaffäre gescheitert. Als Trägerin mietete Jara die dortige Schönheit Mascha, wobei er zuerst auch ihr Gepäck tragen musste, erzählt Sverak:

Die Expedition ´Altaj-Cimrman´  (Foto: Autorin)
"Als die Expedition am Fuße des Berges stand, bekam Mascha hohes Fieber. Der völlig erschöpfte Cimrman musste die Bergbesteigung aufgeben und Mascha zurück nach Hause bringen."

Außerdem sei Cimrman, so der Experte, von der Nachricht erschüttert worden, dass das Heim für alte Künstler, in dessen Bau er sein ganzes Geld investiert hatte, ausgebrannt sei. Die Cimrman-Anhänger wollen nun die beiden unerfüllten Träume Cimrmans wahr machen: Den Berg benennen und ein Seniorenheim für Künstler errichten. Zdenek Sverak wird aber persönlich an der Expedition nicht teilnehmen, er wird von anderen Mitgliedern des Jara- Cimrman-Theaters vertreten.

"In einem unserer Stücke heißt es: Als der Apotheker den Eisschwimmern von der Nordpol-Expedition erzählte, waren alle von seiner Idee begeistert, aber niemand wollte daran teilnehmen. Und ich gehöre auch zu diesen Leuten."

Radek Jaros  (Foto: Autorin)
Der Leiter der Expedition ist der namhafte Bergsteiger Radek Jaros, der sich bald auf eine Vorbereitungsreise in den Altai begeben wird. Er plant Folgendes:

"Wir werden einen schwierigen Weg - die so genannte ´diretissima´ - gehen. Es wird sich dabei um die Erstbesteigung handeln. Das zweite Team soll über den dortigen Gletscher und über den Bergkamm auf den Gipfel gehen."

Mitglied der Expedition kann symbolisch jeder werden. Es genügt, ein Gedenkzertifikat der Expedition Altai zu kaufen. Der Name des Spenders wird dann ins Gedenkbuch eingetragen, das die Expedition bis auf den Berg hinauf tragen wird. Unter dem Motto "Narod tobe, Jaro Cimrmane!" wurde diese Spendensammlung vor kurzem von der Bürgervereinigung Altaj-Cimrman und der Stiftung Charta 77 gestartet. Das Geld wird für die Finanzierung der Expedition sowie für die Errichtung des so genannten "Vier-Musen-Hauses" verwendet, in dem Künstler, die sich in einer schwierigen Lage befinden, ihren Lebensabend verbringen können.

Mehr über die Expedition erfahren Sie unter: www.altajcimrman.cz.