Experte: Tschechische Landwirte sind gut auf Klimawandel vorbereitet

Foto: R0bin, Pixabay / CC0

Die momentane Sommerhitze setzt auch der Agrarwirtschaft zu. Die Landwirte in Tschechien aber haben sich längst auf die klimatischen Veränderungen eingestellt. Seit über zehn Jahren haben sie nämlich die Frühjahrsaussaat sukzessive zurückgefahren und bauen demgegenüber mehr Winterfrüchte an.

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Jan Vašák von der Tschechischen Landwirtschaftsuniversität in Prag bestätigt: „Den Anteil der Winterfrüchte haben wir in beträchtlichem Maße erhöht. Dazu gehören Weizen und Raps. In jüngster Zeit vergrößern wir auch ein wenig die Anbauflächen von Wintergerste zu Lasten der Sommerfrüchte.“ Zukünftig würden sich auch die Felder mit Mais verbreiten, ergänzt Vašák.

„Die Winterfrüchte werden in mehreren Zyklen ausgesät. Es beginnt ab Ende August mit dem Raps, über das Septemberende hinweg kommt die Gerste hinzu, und so nach Mitte Oktober wird der Winterweizen angebaut. Diese Früchte nutzen eher die niedrigen Wintertemperaturen zum Wachsen“, so Vašák.

Klee  (Foto: Couleur,  Pixabay / CC0)
Der Rückgang beim Anbau von Sommergerste macht sich allerdings für die Bierproduzenten bemerkbar. Denn diese Gerste wird benötigt zur Gewinnung von Malz, das ein wichtiger Bestandteil des Bierbrauens ist. Dieses Defizit sollte indes durch den Anbau von zweireihiger Gerste kompensiert werden. Diese sei zwar von der Qualität nicht ganz so gut wie die Sommergerste, doch für die Bierproduktion sei sie durchaus geeignet.

Nach Meinung von Vašák sollten die europäischen Staaten noch vielmehr die Möglichkeiten nutzen, die ihnen die globale Erderwärmung gibt. Die Landwirte sollten mehr Früchte anbauen wie Klee und Luzerne, damit sie genügend Futter haben für das Milchvieh.

Die Milch wiederum sollte als Trockenpräparat in die asiatischen Staaten verkauft werden. All diese Maßnahmen zeigten, dass sich die tschechische Landwirtschaft bis auf den unzureichenden Viehbestand gut auf die klimatischen Veränderungen eingestellt habe, resümiert Vašák.