Experte warnt vor Lohn-Preis-Spirale in Tschechien

Die Inflation in Tschechien wird nach der Meinung von Tomáš Holub, einem Mitglied des Bankenrates, weiterhin durch steigende Löhne angeheizt. Die Tschechische Republik gerate in eine Lohn-Preis-Spirale, sagte Holub in einer Diskussionsrunde des Tschechischen Fernsehens am Sonntag. Nach seiner Meinung sollte die Zentralbank die Zinssätze erneut anheben. David Marek, ein Mitglied des Nationalen Wirtschaftsrates der Regierung und Berater des Präsidenten, empfahl  in der Talkshow ebenfalls ein solches Vorgehen. Hingegen Jan Švejnar, Wirtschaftswissenschaftler und Direktor des IDEA-Zentrums, ist mit der Zinserhöhung nicht einverstanden. Er sieht das Problem vor allem in der schwachen Leistung der tschechischen Wirtschaft.

Die Verbraucherpreise in Tschechien stiegen im April im Jahresvergleich um 12,7 Prozent und damit langsamer als im März (15 Prozent). Der Durchschnittslohn in der Tschechischen Republik stieg im vierten Quartal des vergangenen Jahres im Vergleich zum Vorjahr um 7,9 Prozent auf 43.412 Kronen (1800 Euro). Unter Berücksichtigung der Inflation, die im gleichen Zeitraum 15,7 Prozent erreichte, sanken die Reallöhne jedoch um 6,7 Prozent.