Expertmeinungen zum Wahlergebnis
Neben den politischen Parteien möchten wir Ihnen im folgenden auch Stimmen von nicht in der Politik aktiven Personen bieten, die den Wahlausgang gewissermaßen aus der Distanz beurteilen. Silja Schultheis hat mit zwei Experten gesprochen.
Wie er den Ausgang der Wahlen zum Abgeordnetenhaus einschätzt, fragte ich zunächst David Zelinger vom Österreichischen Rundfunk: Die niedrige Wahlbeteiligung und der damit verbundene Wahlerfolg der Kommunisten war auch für Miroslav Kunstat, Leider des Instituts für internationale Studien an der Prager Karlsuniversität, die unangenehmste Überraschung der Wahlen. Da keine der beiden großen Parteien eine Stimmenmehrheit erhalten habe, müsse es jetzt zu einer mühsamen Konsensfindung kommen. Zelinger hält hier eine Koalition zwischen CSSD und dem Wahlbündnis aus Freiheitsunion und Christdemokraten durchaus für möglich. Kunstat unterstrich mehr allgemein formuliert die Wichtigkeit einer gemeinsamen Basis für die bevorstehenden Koalitionsverhandlungen und sieht hierfür in den Reaktionen der Politiker auch bereits erste Anzeichen: Was bedeutet nun der Wahlausgang für die künftige Entwicklung der tschechisch-deutschen bzw. tschechisch-österreichischen Beziehungen, die ja in letzter Zeit insbesondere durch Äußerungen des ehemaligen Premiers Milos Zeman deutlich angespannt waren? Miroslav Kunstat: David Zelinger betont die Wichtigkeit der tschechischen Parlamentswahlen aus österreichischer Sicht: Dass jetzt Zemans sozialdemokratische Partei als Sieger aus den Wahlen hervorgegangen ist, bewerte man dabei in Österreich keineswegs als negativ, so Zelinger, denn: Sie hörten erste Kommentare zum Ausgang der Parlamentswahlen von Miroslav Kunstat vom Institut für internationale Studien an der Prager Karlsuniversität und David Zelinger vom Österreichischen Rundfunk.