Festival in Boskovice
In der mährischen Stadt Boskovice beginnt am Donnerstag der 11. Jahrgang desjenigen Festivals, das mit dem Ziel veranstaltet wird, auf das jüdische Viertel der Stadt hinzuweisen. Mehr über das Festival erfahren Sie nun von Dagmar Keberlova.
Das Festival entstand vor 11 Jahren, als Mitglieder der veranstaltenden Organisation Unijazz aus der Region Boskovice auf den schlechten Zustand des jüdischen Viertels aufmerksam gemacht hatten. Daher hatten sie dieses Festival ins Leben gerufen, um die Blicke der breiten Öffentlichen auf diese Stadt und das Viertel zu richten. Ob es nach den elf Jahren spürbare Resultate gibt, dies fragte ich Renata Zavadilova von Unijazz:
"Es scheint, dass es nach den elf Jahren ganz gut gelungen ist. Fortschritte sind sichtbar. Im vergangenen Jahr wurde die wunderschön renovierte Synagoge eröffnet, also man sieht zumindest teilweise einen Erfolg des hier ausgetragenen Festivals."
Die Veranstaltung helfe allein durch die Tatsache, dass sie überhaupt stattfinde, nicht finanziell, konkretisiert Frau Zavadilova. Und was bietet das Festival von Boskovice seinen Besuchern in diesem Jahr?
"Das Festival steht traditionell auf vier Pfeilern: Musik, Ausstellungen, Film und Theater. Dieses Festival steht und fällt im Unterschied zu anderen nicht mit Stars. Womit wir Leute anzuziehen versuchen, ist das vielfältige Angebot und Dinge, die sie anderswo nur schwer sehen würden."
Worauf sie besonders stolz sind, ist die Vorpremiere des Dokumentarfilms des Tschechischen Fernsehens mit dem Titel "Die unbestraften Verbrechen des Kommunismus" unter der Regie von Olga Sommerova und Jan Stern. Auch weitere attraktive Filme ständen auf dem Programm. Und nun hören Sie abschließend das jüdische Volkslied Tumbalalaika von Andre Ochodlo.