Fluggesellschaft Germanwings bilanziert

Wollen Sie billig, zugleich aber auch verlässlich und pünktlich fliegen? Dann gibt es die deutsche Billigfluggesellschaft Germanwings, die dies als Hauptattribute ihres Images unter dem Motto "Fly high, pay low" präsentiert. Am Mittwochvormittag hat sie auf einer Pressekonferenz in Prag eine Bilanz über ihre bislang nur einige Monate alte Präsenz in Tschechien gezogen. Jitka Mladkova unterhielt sich bei dieser Gelegenheit mit Heinz Joachim Schöttes, Leiter Unternehmenskommunikation.

Die deutsche Fluggesellschaft Germanwings gibt es seit Oktober 2002, in Prag ist sie seit März dieses Jahres präsent. Können Sie eine kurze Bilanz ziehen? Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?

"Wir sind die erste deutsche Low-Cost-Airline, die sich auf die Fahnen geschrieben hat, auch die EU-Beitrittskandidaten anzufliegen. Wir haben sehr, sehr gute Erfahrungen in Prag gemacht. Wir haben den Flugbetrieb am 30.März dieses Jahres aufgenommen, und seitdem ist die Auslastung unserer Flugzeuge durchschnittlich über 80 Prozent. Das heißt, mehr als 80 Prozent unserer Plätze sind jeden Tag voll. Wir haben bisher über 60 000 Personen zwischen Köln/Bonn und Prag befördert. Das ist ein großer Erfolg, an dem wir noch weiter arbeiten werden."

Können Sie sagen, wie im Rahmen dieser 60 000 Passagiere das Verhältnis zwischen der tschechischen und der deutschen Klientel ist?

"Es ist völlig klar, dass die deutsche Klientel im Augenblick noch viel größer ist als die tschechische Klientel. Wir bearbeiten aber auch den tschechischen Markt. In Deutschland ist bekannt, dass es in Prag einen wahnsinnig interessanten Markt gibt, und dass Prag eine sehr interessante Stadt für Deutsche ist. Und wenn wir Köln und Stuttgart hier bekannter machen, werden sicherlich mehr Leute auch den umgekehrten Weg fliegen."

Wie viele Businessleute und wie viele Touristen fliegen mit Ihrer Gesellschaft?

"Im Augenblick ist es so, dass 45 Prozent der Passagiere, die von Köln nach Prag und zurück fliegen, Businessleute sind. Das ist eine sehr, sehr große Zahl. Normalerweise haben wir 36 Prozent, und in Prag sind auch viele Leute umgestiegen von traditionellen Fluggesellschaften gerade auf die Local carriers, weil sie auch preiswerter sind. Sie fliegen ja nur knapp eine Stunde nach Prag."

Wie versuchen Sie die Tschechen nach Deutschland zu locken?

"Wir versuchen das natürlich mit unserem Angebot. Unser Preis beträgt 600 Tschechische Kronen, also 19 Euro, ich glaube, da kann man nicht so richtig dran vorbei kommen. Dann versuchen wir natürlich auf dem tschechischen Markt bekannter zu werden, da werden wir in nächster Zeit noch zulegen."

War Prag die erste Destination für die Germanwings-Flüge in den ehemaligen Ostblockländern?

"Wir haben Prag und dann Ungarn und Budapest aufgenommen. Während sich andere noch gescheut haben, sind wir hier sofort rein gegangen, weil wir die Marktchancen sofort erkannt haben. So wie die Entwicklung seit dem Fall des Eisernen Vorhangs war, ist es natürlich nur folgerichtig, dass wir hier als deutsche Local Airline rein gehen, und wir werden auch unsere Flüge in Richtung Mittelosteuropa ausweiten."

Und was die Tschechische Republik anbelangt, bleibt Prag vorläufig das einzige Anflugziel?

"Lassen Sie uns auch einige Geheimnisse für uns behalten - aber wir arbeiten noch weiter!"

Soweit Heinz Joachim Schöttes über die, wie es scheint, erfolgreiche Fluggesellschaft Germanwings.