František Xaver Thuri – der „letzte Barockkomponist“
Der dieses Jahr verstorbene František Xaver Thuri galt als musikalisches Multitalent – er war Cembalist, Organist, Oboist, Musikwissenschaftler, Pädagoge und vor allem auch Komponist. Oft wurde er als „letzter Barockkomponist“ bezeichnet, weil er seine Werke vorwiegend im Stil der Musik des 17. und 18. Jahrhunderts geschrieben hat.
Mit dem Komponieren begann Thuri schon während seines Musikstudiums. Insgesamt hat er zwei Opern und viele Sakralkompositionen geschrieben, darunter drei Messen und mehrere Kantaten. Seine Instrumentalstücke sind vor allem für Orgel und Oboe bestimmt. Vor zehn Jahren erklang bei der Eröffnung des internationalen Musikfestivals in Český Kurmlov / Krumau die „Wassermusik für Krumau“, die Thuri speziell für die Festspiele geschrieben hat.
Als hervorragender Organist und Cembalist arbeitete Thuri mit vielen Orchestern und Kammerensembles zusammen. So war er beispielsweise Dirigent und künstlerischer Leiter der Prager Madrigalsänger, mit denen er auch im Ausland auftrat. Zu seinen Schülern gehören mehrere hervorragende Musiker der Gegenwart wie Jana Brožková, Vojtěch Jouza und Liběna Sequardtová.
František Xaver Thuri ist am 22. April dieses Jahres, kurz vor seinem 80. Geburtstag, gestorben.