Franz Xaver Brixi – böhmischer Komponist zwischen Barock und Klassik
Der aus Prag stammende Komponist, Organist und Kapellmeister Franz Xaver Brixi (1732–1771) war einer der produktivsten, aber auch populärsten Komponisten in Mitteleuropa seiner Zeit. In der tschechischen Musik ist er eine wichtige Persönlichkeit in der Zeit des Übergangs vom Barock zur Klassik.
Der Komponist wurde vor genau 290 Jahren geboren. Franz Xaver Brixi kam am 2. Januar 1732 in einer bedeutenden Musikerfamilie zur Welt. Sein Vater, Simon Brixi, war ein bekannter Orgelspieler, Chorleiter und Komponist. Franz Xaver wurde zwar nur 39 Jahre alt, dennoch umfasst sein Schaffen fast 500 Kompositionen (eine genaue Auflistung gibt es nicht, viele Werke sind nicht erhalten). Seine Musik wird heute der Vorklassik beziehungsweise Frühklassik zugeordnet. Nach Ansicht mancher Experten war Brixi ein Wegbereiter für den späteren Erfolg Mozarts in Böhmen. Viele Elemente seiner Musik wiesen bereits auf Wolfgang Amadeus Mozart hin, so dass das Publikum hierzulande schon auf die Wiener Klassik vorbereitet war.
Zu seinen Lebzeiten wurden Brixis Komposition überall in Mitteleuropa gespielt und blieben auch noch bis Anfang des 19. Jahrhunderts populär. Die Noten seiner Stücke findet man fast in jeder Kirchen- und Schlosssammlung in Böhmen, aber auch im Ausland. Mit Beginn des 20. Jahrhunderts wurde seine Musik schrittweise wiederentdeckt und gehört heute zum Repertoire vieler tschechischer Kammerensembles.
In Brixis Schaffen dominiert klar die Kirchenmusik. Er hat mehr als hundert Messen sowie Oratorien, Kantaten und weitere Werke verfasst. Zudem komponierte er auch drei Sinfonien, mehrere Konzerte für verschiedene Instrumente mit Orchester, Orgelmusik, Cembalomusik sowie Musik zu Schuldramen und zu komischen Schauspielen.