Franz Xaver Brixi – Mozarts Wegbereiter in Böhmen
Franz Xaver Brixi und seiner Musik gilt die heutige musikalische Sendung von Radio Prag. Vor genau 280 Jahren wurde dieser böhmische Orgelspieler, Kapellmeister und Komponist geboren.
Franz Xaver Brixi wurde 1732 in eine bedeutende Prager Musikerfamilie geboren. Sein Vater, Simon Brixi, war ein anerkannter Prager Bürger und Jurist, aber vor allem ein bekannter Orgelspieler und Komponist.
Der Sohn Franz Xaver wird dem Vorklassizismus und Frühklassizismus zugeordnet. Die Noten seiner Stücke findet man fast in jeder Kirchen- und Schlosssammlung in Böhmen, aber auch im Ausland. Nach dem Gymnasium spielte er in verschiedenen Kirchen Prags die Orgel. Im Jahr 1759, im Alter von nur 27 Jahren, wurde er zum Regens Chori im Veitsdom auf dem Hradschin berufen. Dieses bedeutendste Amt im Prager Musikleben bekleidete er bis zu seinem Tode. Obwohl Brixi in der Barockzeit gelebt hat, weist seine Musik auf den Klassizismus hin: Klare und heitere Melodik, ausgeprägter und frischer Rhythmus, komplizierte Harmonien sowie Elemente der Volksmusik charakterisieren seinen Stil. Während der nur 39 Jahre seines Lebens komponierte er an die 500 Werke, in denen die Kirchenmusik klar dominiert. Er hat mehr als hundert Messen sowie weitere Werke verfasst. In Böhmen, aber auch in anderen Ländern Europas gehörten seine Werke in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts zu den meistgespielten Kompositionen überhaupt.
In der Sendung erklingt Brixis Missa integra in d-moll. Unter der Leitung von Helmut Rilling spielen und singen das Prager Kammerorchester und Kühns gemischter Chor sowie die Solisten Christel Borchers, Ibolya Verebics, Scot Weir und Joachim Gebhart.Sie hören auch den 2. Satz Adagio aus dem Konzert C-Dur für Bratsche und Orchester. Jan Pěruška spielt die Bratsche, begleitet vom Kammerorchester der Tschechischen Philharmonie unter der Leitung von Andreas Sebastian Weiser. Die Originalpartitur des Konzerts ist verschollen. Bekannt ist das Werk dank einer Abschrift aus dem Jahr 1859, die im Archiv des Königlichen Konservatoriums in Brüssel aufbewahrt wird.