Franziskanermönche helfen Hochwassergeschädigten
Am Mittwoch hat das tschechische Kabinett entschieden 4 Milliarden Kronen, die vom Europäischen Solidaritätsfond zur Verfügung gestellt wurden, an die Hochwasseropfer des letzten Jahres zu verteilen. Das Geld soll für Baumaßnahmen in ehemals überschwemmten Regionen und für die Deckung der Kosten der Rettungs- und Liquidierungsarbeiten verwendet werden. Ein halbes Jahr nach dem Hochwasser haben die Menschen in Tschechien immer noch mit den Folgen zu kämpfen. Auch die Stadt Melnik, nördlich von Prag, wurde in Mitleidenschaft gezogen. Mönche vom Franziskushof in Zehdenick in Brandenburg haben sich die Hilfe für Melnik zu einer von mehreren Aufgaben gemacht. Ditha Baierova berichtet.
"Wir hatten als Brüder in Berlin mit der Drehorgel mehrere Tausend Euro zusammengesammelt, wo Menschen uns von 36 Cent bis 150 Euro zukommen haben lassen und dann haben wir uns auch verpflichtet gefühlt, dieses Geld Flutopfern zugute kommen zu lassen."
Schon im Monat nach dem ersten Anruf sollten 8- bis 14-jährige tschechische Kinder aus überfluteten Häusern zum Franziskushof in die Ferien fahren. Bruder Günter, der die Zusammenarbeit organisiert, sagte dazu:
"Darauf haben wir gesagt, die Eltern sollen erst mal in Ruhe ihre Häuser aufräumen und wir nehmen für ca. 14 Tage 30 Kinder auf und diese Kinder werden wir dann über Zoo und Flughafen und Berlin und alles zeigen, werden sie einkleiden und werden ihnen wirklich den Himmel auf Erden bescheren. Das ist uns auch wunderbar gelungen."
Der Kontakt zwischen Zehdenick und Melnik hat sich verfestigt. Vor Weihnachten haben sich die Mönche aus Brandenburg die Situation vor Ort angesehen. Inzwischen ist Günter schon mit dem fünften LKW, der jeweils mit 28 Tonnen an Möbeln und Bekleidung aus Berlin und Brandenburg bestückt war, angereist. Milena Tamelova, die die Verbindung nach Deutschland als Dolmetscherin auf Freiwilligenbasis unterstützt, beschreibt, wie es jetzt in ihrem Heimatort aussieht.
"Die jetzige Situation in Melnik sieht folgenderweise aus: etwa 390 Familien wurden durch das Hochwasser betroffen. Einige Häuser sind jetzt nach großen Frösten wieder kaputt gegangen und müssen wieder abgebaut werden. Jetzt als Günter diese Hilfe gebracht hat, haben wir hier eine Liste von etwa 20 Familien, die praktisch gar nichts haben, keine Möbel, keine Unterkunft und die sind jetzt in der Notunterkunft der Stadt."
Die Hilfe für Melnik soll auch weiterhin andauern. Im Mai ist eine weitere Reise der Kinder zum Franziskushof geplant.