Fußball: Gambrinus-Liga startet in ihre 16. Saison – Randalierer haben das Nachsehen

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Eineinhalb Monate nach der Pleite der tschechischen Fußball-Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz rollt in Böhmen und Mähren wieder der Ball. Am Samstag startet die oberste Spielklasse des Landes, die Gambrinus-Liga, in ihre 16. Saison.

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Patrik Berger, Jaromír Blažek, Petr Gabriel, David Lafata und möglicherweise auch Tomáš Galásek – diese und andere Ex-Nationalspieler wird der tschechische Fußballfan nun wieder öfter zu sehen bekommen. Denn sie sind zurückgekehrt von ihren internationalen Engagements bei Aston Villa, in Nürnberg, Bielefeld und Wien, und werden nun wieder für Sparta Prag, Viktoria Žižkov, Jablonec und eventuell in Ostrava / Ostrau gegen den Ball treten. Aber nicht nur die genannten Vereine, sondern auch Brno / Brünn, Liberec, Mlada Boleslav und Teplice haben sich gezielt verstärkt, so dass man sich zwischen Erzgebirge und Beskiden auf einen spannenden Meisterschaftskampf wie lange nicht freuen darf. Neben Titelverteidiger Slavia Prag will vor allem Lokalrivale Sparta Prag nach der Krone greifen. Der amtierende Vizemeister hat jedoch noch ein weiteres Ziel, das Clubboss Daniel Křetínský so umriss:

„Unser Ziel ist der Einzug in die Hauptrunde der Champions League. Wir wissen, dass das nicht einfach wird, aber wir wollen es diesmal schaffen.“

Um dieses Ziel zu schaffen, müssen die Prager – ein vorheriges Weiterkommen gegen die moldawische Mannschaft von Sheriff Tiraspol vorausgesetzt – in der dritten Runde der Qualifikation voraussichtlich Panathinaikos Athen aus dem Wege räumen. Meister Slavia Prag wiederum trifft in dieser Runde auf den AC Florenz.

Ist die Champions League das große Sahnestück im europäischen Fußballkuchen, so ist die heimische Gambrinus-Liga das tägliche Brot, das Spieler wie Zuschauer mit feiner Kost nährt. Und die wird auch nicht nur für einen Äppel und ein Ei auf dem Markt angeboten, nein der Titelsponsor, die das Volksbier Gambrinus herstellende Pilsener Urquellbrauerei, lässt sich das Produkt Fußball auch richtig was kosten. In den nächsten sechs Jahren wird sie pro Saison wieder eine achtstellige Summe in die Liga pumpen. Ein schönes Polster, wie auch der Vizevorsitzende des Fußballverbandes, Jaroslav Vacek bestätigte:

„Selbstverständlich ist diese Unterstützung für uns sehr, sehr wichtig. Die Pilsener Urquellbrauerei gehört zu den stärksten Vertretern der tschechischen Industrie und für uns ist es daher auch aus Gründen des Marketings sehr wichtig, eine Verbindung zu diesem Unternehmen zu präsentieren. Und natürlich sind die Zuwendungen für uns auch finanziell sehr hilfreich.“

Slavia Prag-Spieler  (Foto: ČTK)
Um die Attraktivität der Spiele zu erhöhen, schüttet die Brauerei in den nächsten Jahren zudem je 10 Millionen Kronen (ca. 400.000 Euro) zusätzlich aus, sollten die Zuschauerzahlen steigen und es in den Stadien zu keinen Krawallen kommen. Damit unterstützt Pilsener Urquell gleichzeitig die neue Strategie von Verband und Polizei. Beide Seiten haben ein gemeinsames Handbuch zur Bekämpfung des Rowdytums vor und bei Fußballspielen erarbeitet, das eine Grundlage darstellt für die zukünftige Zusammenarbeit, die am 1. Januar 2009 durch ein neues Gesetz geregelt wird. Miroslav Platil, der Verbandsmanager für Sicherheitsfragen, aber weiß, dass man schon jetzt aktiv werden muss:

„Ein präventives Vorgehen gegen Radaubrüder ist das Alpha-Omega für eine gute Stadienatmosphäre. Sichtlich betrunkene Fans, und solche, die gefährliche Gegenstände, Rauchbomben oder Feuerwerkskörper bei sich tragen, müssen wir von den Stadien fernhalten. In der Zuschauerordnung ist jetzt klar festgelegt, welche Voraussetzungen man erfüllen muss, um ins Stadion zu gelangen.“

Den echten Fan wird es freuen, wenn er endlich auch in Tschechien ohne Donner und Randale das Fußballspiel genießen kann.

Autor: Lothar Martin
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