Fußball ohne Grenzen: Bayern München gewinnt erneut Europa-Turnier
Fußball ohne Grenzen - so lautet das Völker verbindende Motto der Deutsch-Tschechischen Fußballschule, die seit nunmehr knapp drei Jahren existiert und die sich als ein in der Tat beispielloses Projekt der Zusammenarbeit zwischen Deutschen und Tschechen in dieser kurzen Zeit schon ein beachtliches internationales Renommee erworben hat. Das insbesondere durch die Ausrichtung von bereits zwei großen Fußballturnieren, bei denen sich im westböhmischen Frantiskovy Lazne/Franzensbad und im fränkischen Hof eine repräsentative Bandbreite der jeweils besten elfjährigen Nachwuchskicker aus ganz Europa ein Stelldichein gab. Vom am zurückliegenden Wochenende stattgefundenen zweiten Turnier, der so genannten Mini-EM, berichtet Lothar Martin.
Im vergangenen Jahr hatten die Cheforganisatoren der Deutsch-Tschechischen Fußballschule/Ceska-Nemecka fotbalova skola (DTFS/CNFS) und des sie betreuenden Deutsch-tschechischen Informationszentrums IDOR, Pavel Marsik und Gerald Prell, das Nachwuchs-Fußballturnier unter das Motto der großen EU-Erweiterung gestellt und dazu Mannschaften aus den zehn neuen Beitrittsländern eingeladen. Gewinner dieses Turniers wurde jedoch der elfte Gast, das repräsentativ die bereits bestehende EU vertretende Team des FC Bayern München. Das "neue Europa" in all seinen Facetten sollte nun das zweite Turnier, das am Samstag und Sonntag erneut in Franzensbad und Hof ausgetragen wurde, noch besser dokumentieren. Denn neben hervorragenden Mannschaften aus Mittel- und Osteuropa wie Legia Warschau, Skonto Riga, Zenit St. Petersburg, Factor Ljubljana, Ferencvaros Budapest, Slavia und Sparta Prag nahm auch das westliche Europa mit einer starken Streitmacht teil - mit Fiorentina Florenz, Athletic Bilbao, den Glasgow Rangers sowie den Bundesliga-Teams Werder Bremen, VfB Stuttgart und Bayern München. Dass dieses Turnier nicht nur sportlich wieder ein großer Erfolg war, das bestätigte Radio Prag gegenüber auch der Chefscout der Werderaner, Ralf Schmidt:
"Es war wirklich ein hervorragendes Turnier von der Organisation her, und zwar vom ersten Tag an, als wir am Freitag in Franzensbad angekommen sind bis zum heutigen Tag hier in Hof - Unterkunft, Verpflegung vom Allerfeinsten, die Spiele auf sehr, sehr hohem Niveau am gestrigen Tag in Franzensbad genauso wie heute hier in Hof."
Ja, in der Tat, was die Zuschauer, die Experten und die mit angereisten Eltern von den jungen Kickern geboten bekamen, ließ einem das Herz schon höher schlagen. Das war auch bei den Akteuren des Events buchstäblich der Fall, als sie am Samstag in Franzensbad eines ihrer Idole begrüßen konnten: Pavel Nedved, der Mittelfeldstar von Juventus Turin, hatte sich die Zeit genommen, das Turnier zu besuchen und musste daraufhin unzählige Autogramme geben. Zum Turnier selbst meinte er:
"Ich denke das ist eine tolle Sache für die Jungs. Ich bin sehr froh darüber, dass solch ein Turnier hier bei uns stattfindet, denn ich bin hier aufgewachsen. Und ich hoffe, dass aus diesen Jungs hier auch etwas heranwächst, vielleicht eines Tages sogar einmal ein richtiger Champion."
Das hoffen mit Sicherheit auch die kleinen Rasenrastellis der beiden Finalteilnehmer, die jungen Kicker des FC Bayern München und von Slavia Prag. Nach einem wirklich schön anzusehenden Endspiel hatten die Spieler aus München schließlich mit 2:1 das bessere Ende für sich, so dass sie ihren Titel aus dem Vorjahr erfolgreich verteidigen konnten. Und sie werden mit Sicherheit auch zum hoffentlich 2006 stattfindenden dritten Turnier in die Euroregion Egrensis kommen, denn der Bayern-Coach befand:
"Das Turnier wird noch besser, das werden Sie sehen. Zum einen, weil es von den Organisatoren sehr gut vorbereit und durchgeführt wird, und zum anderen, weil verschiedene andere Mannschaften, z.B. aus Italien oder England, auch noch davon mitbekommen werden. Da wollen dann sicher auch noch weitere Mannschaften daran teilnehmen, denn das wird sich herumsprechen."
Mehr von diesem großartigen Fußballturnier erfahren Sie in unserem Sportreport am 22. Juni.
