Fußball: Sparta Prag und Trainer Chovanec für Schwindel-Affäre hart bestraft
Der tschechische Clubfußball steht wieder in den Schlagzeilen. Leider erneut nur in den negativen. Am Montag bestrafte die Disziplinarkommission des nationalen Fußballverbandes ČMFS den Verein Sparta Prag wegen einer Schwindel-Affäre. Der Prager Traditionsclub wurde mit einer Geldbuße von umgerechnet 31.000 Euro belegt, Trainer Jozef Chovanec muss für zehn Wochen auf die Tribüne und zwei Spieler erhielten eine Sperre von zwei Spielen.
„Der Club und sein Generalsportmanager wurden bestraft für die Verletzung der Richtlinien des Verbandes im Zusammenhang mit den Fifa-Statuten, in denen vorgeschrieben wird, wie und zu welchen Bedingungen Spieler von den Aufgaben des Nationalteams befreit werden können. Die Spieler Kadlec und Pekhart wurden bestraft, weil die Entschuldigung für ihr Nichterscheinen unzureichend war.“
Mit anderen Worten: Trainer und Generalmanager Chovanec, der als Urheber des ganzen Schwindels ausgemacht wurde, darf die Mannschaft nun bei neun Punktspielen nicht von der Bank aus betreuen. Eine Strafe, die von den meisten tschechischen Medien als angemessen bezeichnet wurde. Die Zwei-Spiele-Sperre für die beiden Stürmer wird hingegen als zu niedrig eingestuft. Disziplinarkommissionschef Golda hält dem entgegen:„Für eine höhere Strafe hätte auch die Absicht der Spieler vorliegen müssen, dass sie alle täuschen wollten. Das war nicht der Fall, deshalb erhielten sie nur das niedrigste Strafmaß.“
Gar völlig ohne Strafe ging Verteidiger Pamic aus. Als Kroate habe er nicht gegen die Vorschriften des tschechischen Verbandes verstoßen, hieß es. Der kroatische Fußballverband wiederum gab sich mit der Entschuldigung, er sei verletzt gewesen, zufrieden. So war zumindest zu hören.In Tschechien aber sind viele enttäuscht, dass es Sparta Prag nicht wenigstens versucht hatte, beim Verband für eine Freistellung seiner beiden Spieler zu kämpfen. Anstatt aber mit der Blamage zu leben, will der Verein jetzt sogar Berufung gegen die Strafen einlegen.