Gastronomiefestival „Česká chuťovka“ zeichnet Leckerbissen aus
Seit drei Jahren gibt es einen Wettbewerb um die besten tschechischen Lebensmittel, der im Rahmen des Gastronomiefestivals „Česká chuťovka“ ausgetragen wird. Dieses Jahr wurden unter anderem Bio-Kekse, Lebkuchen und Würste nach alter Rezeptur ausgezeichnet.
„Ziel des Wettbewerbs ist es, kleine und mittelgroße Lebensmittelproduzenten zu unterstützen. Die Kriterien sind einfach: das Produkt muss aus tschechischen Rohstoffen hergestellt werden. Und entscheidend ist, wie es schmeckt.“
Das Interesse für den Wettbewerb war in diesem Jahr größer als bisher. Die Zahl der angemeldeten Produkte lag laut den Veranstaltern zweimal höher als im vergangenen Jahr. Zudem sei die Qualität hoch gewesen. Slavomíra Vavreinová leitet das Prager Forschungsinstitut für Lebensmittel. Sie war diesmal Vorsitzende der Jury:„Ich finde, dass die tschechischen Lebensmittelproduzenten gelernt haben, zu einem Wettbewerb nur ein Produkt anzumelden, das Chancen auf den Sieg hat. Ich habe mich bemüht, die Jury so zu leiten, dass die siegreichen Produzenten eine gutes Gefühl haben und darauf stolz sein können, dass sie mit einem Preis bedacht wurden.“
Alle ausgezeichneten Produkte können von nun an auf den Verpackungen das Logo des Wettbewerbs benutzen, also „česká chuťovka“. So auch der „Lopenicer Schinkenspeck“ und die Wurst „Božek“ aus dem mährischen Uherský Brod. Der Fleischproduzent Miroslav Mahdalík dazu:„Wir gehen von einer Tradition aus, die mein Vater vor 73 Jahren begründet hat. Die Auszeichnung bedeutet uns sehr viel, auch wenn der Verkauf unserer Fleischprodukte, die keine Chemie enthalten, auch so problemlos ist. 1948 wurde unser Familienunternehmen verstaatlicht wie damals alle Privatunternehmen. Ich habe 1990 den Familienbetrieb wieder ins Leben gerufen. Wir produzieren nach alten Rezepten aus der Ersten Republik, die schon damals beliebt waren.“
Zum ersten Mal konnten auch Kinder die Lebensmittel auszeichnen, die ihnen am besten schmecken. Die Kinderjury entschied sich für die so genannte „Lebkuchenfreude“. Ursprünglich wollte die Bäckerei jedoch ein anderes Gebäck zum Wettbewerb anmelden, erzählt Jaroslav Albrecht, der Manager der Firma:„Ich habe kurz vor dem Abschicken der Anmeldung den Handelsdirektor gefragt, warum er ein anderes Produkt angemeldet hat. Er sagte, er habe es mit seinen vierjährigen Kindern konsultiert und sie hätten ihm eben diesen Lebkuchen empfohlen. Er hat sich also auf die Intuition seiner Kinder verlassen. Für uns ist die Auszeichnung aus dem Grund wertvoll, weil sie nicht von Fachmännern für Ernährung verliehen wurde, sondern von Kindern. Diese äußern sich klar, es schmeckt ihnen oder eben nicht.“
Fotos: Autorin