Wie aus Omas Zeiten: EU-Gütesiegel für Kuchen „Valašský frgál“
Der Kuchen ist dünn, rund, wird mit Birnen, Quark oder Mohn belegt und ist mit viel Streusel bedeckt. So sieht ein echter „Valašský frgál“ aus. Künftig darf er nur aus der Region von Valašsko – der Mährischen Walachei – kommen, denn die EU-Kommission hat das Produkt am Freitag mit dem Gütesiegel „Geschützte geografische Angabe“ gekennzeichnet.
Jana Kasalová ist im Januar dieses Jahres gestorben. Ihre Idee, das EU-Gütesiegel für die Kuchen aus der mährischen Walachei zu erhalten, wurde aber in die Tat umgesetzt. Diesen Verdienst können sich die Mitglieder des Vereins für walachische Volkstraditionen („Valašské lidové tradice“), zu dem auch Jana Kasalová gehörte, auf die Fahnen schreiben. Die Mitglieder des Vereins repräsentieren rund 80 Prozent der gesamten Frgál-Hersteller aus der mährischen Walachei. Alena Pištěláková hat an der Zusammenstellung des EU-Antrags mitgearbeitet:
„Wichtig ist vor allem, die Qualität und die Tradition aufrechtzuerhalten. Um das Herkunftsgebiet unseres Produktes zu definieren, haben wir im Walachischen Museum in Rožnov pod Radhoštěm nachgefragt. Dort gibt es drei historische Landkarten, und anhand dieser haben wir das Gebiet festgelegt.“ Aber wie muss ein echter „Valašský frgál“ aussehen? Pavel Vašut ist Geschäftsführer des Vereins für walachische Volkstraditionen:
Die EU unterscheidet bei Lebensmitteln und Agrarprodukten zwischen drei Sorten von geschützten Herkunftsbezeichnungen: neben der geschützten geografischen Angabe gibt es die geschützte Ursprungsbezeichnung und die geschützte traditionelle Spezialität. Mehr als 30 Produkte aus Tschechien wurden inzwischen mit einem dieser drei EU-Gütesiegel gekennzeichnet –beispielsweise die Pardubické perníky / Pardubitzer Lebkuchen oder die Hořické trubičky / Höritzer Röllchen.