Gemeinsame wissenschaftliche Arbeitsgruppe zu Energiefragen

Die Tschechische Republik und Österreich werden eine gemeinsame wissenschaftliche Arbeitsgruppe bilden, die sich mit Fragen zur Wirtschaftlichkeit und Sicherheit nicht nur beim Atomkraftwerk Temelin, sondern bei der Energiegewinnung allgemein auseinander setzten wird. Darauf haben sich am Samstag der tschechische Außenminister Cyril Svoboda und der österreichische Umweltminister Wilhelm Molterer verständigt. Näheres dazu von Dagmar Keberlova.

Die Gruppe wird den Namen "Nachhaltige Energetische Politik in Europa" tragen. Wann genau die Arbeitsgruppe, die aus Wissenschaftlern und Fachexperten gebildet wird, das erste Mal zusammen kommen wird, haben die Minister am Samstag nicht gesagt. Dem tschechischen Außenminister zufolge soll dies aber bald der Fall sein, da es darum gehe, dass die Wissenschaftler Fragen beantworten, die im Zusammenhang mit der Atomenergie von den Menschen gestellt werden. Mit Umweltminister Molterer kam er überein, dass die Arbeit dieser Gruppe zur Verbesserung der tschechisch-österreichischen Beziehungen beitragen kann. Die Ergebnisse der Debatten werden für beide Länder allerdings unverbindlich sein. Die Chefin der tschechischen Staatsbehörde für atomare Sicherheit Dana Drabova versteht die Bildung dieser Expertengruppe als einen bedeutenden Schritt nach vorn, da das Problem Temelin und die Frage der Atomenergie nicht nur als schwarz oder weiß zu betrachten seien. Eine vernünftige Debatte auf Expertenebene wäre vonnöten, meinte Dana Drabova weiter. Des weiteren wäre es wichtig, so Drabová, dass sich die Debatten von den Grenzübergängen und Straßen mehr und mehr in die Verhandlungsräume verlagern. Die Minister hätten schon zwei Aufgaben erteilt, hieß es. Die erste sei die Bewertung der Stromversorgung aus der Sicht von Ökologie und Wirtschaft. Die zweite Aufgabe wiederum wäre die Bewertung der Sicherheit des Betriebs der Kraftwerke.