Generalinspektion der Sicherheitskräfte analysiert Amoklauf an der Karlsuniversität

Die Generalinspektion der Sicherheitskräfte (GIBS) befasst sich mit der tragischen Schießerei an der Karlsuniversität in Prag. Sie analysiert derzeit Informationen von der Öffentlichkeit. Dies teilte die Sprecherin der Inspektion, Ivana Nguyenová, am Mittwoch mit. Die Menschen machten beispielsweise darauf aufmerksam, ob die Polizei die Situation nicht unterschätzt hat. Beispielsweise der Politologe und Sicherheitsexperte von der Masaryk-Universität in Brno / Brünn, Josef Kraus, sagte jedoch zuvor gegenüber der Nachrichtenagentur ČTK, die Reaktion der Polizei sei sehr schnell gewesen, die Polizei habe nur über eine beschränkte Menge von Informationen verfügt und habe sich unter Zeitdruck entscheiden müssen, um Schäden zu minimalisieren. Eine eventuelle Unterschätzung der Situation deutete Kraus in den Augenblicken vor der Schießerei an.

Die Polizei erhielt nach zwölf Uhr die Information darüber, dass ein junger Mann aus der Gemeinde Hostouň nach Prag gereist ist, um Selbstmord zu verüben. 25 Minuten später erfuhr sie, dass der Vater des Verdächtigen tot in Hostouň aufgefunden worden war. Die Polizei kündigte daraufhin eine Fahndung nach dem Sohn an. Die Polizisten erfuhren, dass dieser an einer Vorlesung in der Straße Celetná in Prag teilnehmen wird. Aus dem Grund evakuierten sie Menschen aus dem dortigen Gebäude der Philosophischen Fakultät. Die Schießerei wurde jedoch später aus dem Hauptgebäude auf dem Jan-Palach-Platz gemeldet. Der Mann erschoss dort 13 Menschen, das vierzehnte Opfer starb später im Krankenhaus. Weitere 25 Menschen wurden verletzt, einige davon sehr schwer. Der Polizei zufolge war der Amokläufer ein 24-jähriger Student der Fakultät. Aufgrund von ballistischen Expertisen verbindet die Polizei ihn auch mit dem Fall der Ermordung eines Mannes und seiner zweimonatigen Tochter in einem Waldstück in Klánovice am Stadtrand von Prag am 15. Dezember.