Globalisierung kontra religiöser Traditionen?

Dalaj-Lama

Im Rahmen der Konferenz Forum 2000 trafen sich am Dienstag Vertreter der verschiedensten Religionsgemeinschaften. Thema der Diskussion war die Frage, ob die derzeit bestehenden religiösen Traditionen bei der Suche von Konfliktlösungen in einer globalisierten Welt förderlich oder hinderlich sind. Die bekanntesten Persönlichkeiten dieser Diskussionsrunde waren der Dalaj-Lama und der Erzbischof Joseph Ganda aus Sierra Leone. Marcela Pozarek berichtet:

Sind religiöse Prinzipien der verschiedensten Glaubensgemeinschaften kontraproduktiv beim Versuch die Konflikte in einer globalen Welt zu lösen oder geben sie Anregungen zur besseren gegenseitigen Verständigung. Eine Ansicht dazu vom geistliche Oberhaupt Tibets, dem Dalaj-Lama

"Ich denke, dass das menschliche Sein nicht erfüllt ist, wenn wir nur auf die Erfüllung der materiellen Seite Wert legen. Wichtiger ist auch die Erfüllung der geistigen Werte, die uns helfen, selbstbewusster und ausgeglichener zu sein, was uns wiederum dem anderen näher bringt."

Unserem Nächsten näher sein, mit ihm zu kommunizieren und gemeinsame Probleme lösen ist ein erklärtes Ziel aller Diskussionsteilnehmer. Doch sind nicht manchmal die geistigen Werte, die durch unsere Religionszugehörigkeit geprägt sind gerade der Grund für Konflikte? Sollte sich auch die Religion als solche eines Globalisierungsprozesses unterziehen, dazu der Erzbischof aus Freetown in Sierra Leone, Joseph Ganda:

"Heute Morgen konnte ich in dieser Runde so etwas wie Freude sehen und ich fragte mich, müssen wir Religion globalisieren ? Nein, sie ist schon ein Teil unserer Menschlichkeit überall in der Welt. Religion ist somit die Grundlage für die Globalisierung."

Autor: Marcela Pozarek
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