Good-bye Heller: Nationalbank beschließt Ende der Hellermünzen

Noch bevor der Euro nach Tschechien kommt, geht der Heller: Die Tschechische Nationalbank hat entschieden, im August 2008 die Gültigkeit der 50-Heller-Münzen zu beenden. Nachdem zuvor schon Zehner und Zwanziger aus dem Umlauf genommen worden waren, wird die kleinere tschechische Währungseinheit, der Heller, ab dem kommenden Sommer nur noch auf dem Papier existieren.

Sie sind die Stiefkinder des tschechischen Geldbeutels, die kleinen 50-Heller-Aluminiummünzen. Die Zeiten, als man für 50 Heller, umgerechnet 1,8 Euro Cent, wenigstens noch ein Bonbon oder ein trockenes Hörnchen kaufen konnte, sind auch in Tschechien lange vorbei. Die Heller-Münzen haben ihren Sinn verloren, so Nationalbanksprecherin Pavlina Bolfova:

"Die 50-Heller-Stücke erfüllen immer weniger ihre Funktion im Geldumlauf. Die Leute zahlen nicht mehr mit den Hellerstücken, und wenn sie im Geschäft die Heller-Münzen als Wechselgeld bekommen, dann sortieren sie sie zu Hause aus, damit sie nicht das Portemonnaie verstopfen. Tatsache ist, dass die Tschechische Nationalbank jedes Jahr größere Mengen von 50-Heller-Stücken in den Umlauf bringt, diese Münzen aber nicht zurück kommen."

Mehr als 400 Millionen der kleinen Alumünzen sind im Umlauf, allein in diesem Jahr werden 35 Millionen Stück neu geprägt. Statistisch müsste jeder Tscheche 40 Stück im Portemonnaie haben. Tatsächlich landen die Münzen oft im Abseits. Aber auch im Umlauf machen sie Probleme, so Nationalbank-Sprecherin Pavlina Bolfova:

Foto: Archiv Radio Prag
"Weil diese Münzen aus Aluminium hergestellt werden, ist es nicht möglich, sie mit den herkömmlichen Geräten zu zählen und zu erfassen. Deshalb werden die Hellermünzen meist von Hand gezählt, und das verursacht natürlich hohe Kosten. In erster Linie geht es also um die Kosteneinsparung bei allen Stellen, die mit größeren Geldmengen zu tun haben - sowohl bei den Banken, wie auch bei den Geschäftsleuten."

Das Ende der Heller-Münzen im August 2008 bedeutet aber nicht das Ende der Heller-Währung. Wie schon bislang üblich, sollen bei den Preisen, etwa im Supermarkt, auch weiterhin Dezimalsummen angegeben werden. An der Kasse wird der Gesamtbetrag dann gerundet. Und auch falls Sie zu Hause noch einen Bodensatz an 50-Heller-Stücken aufbewahren, besteht kein Grund zur Eile, versichert Bolfova:

"Die Tschechische Nationalbank wird diese Münzen auch nach dem Ende der Gültigkeit noch weitere fünf Jahre umtauschen, und zwar bis Ende August 2014."

Dann gibt es in Tschechien vermutlich auch schon den Euro. Und der bringt eine Renaissance des Kleingeldes. 1 Euro-Cent sind schließlich gerade einmal 28 Heller.