Greenpeace-Aktion zum Hochwasserjahrestag: "Elbe-Tour 2003 - Ein Jahr danach"

Foto: www.greenpeace

Genau ein Jahr nachdem die Jahrhundertflut über Tschechien hereinbrach und weite Teile des Landes unter den Wassermassen verschwanden, erinnert auch die Umweltschutzorganisation Greenpeace auf ihre Weise an die Katastrophe. Grund: Die damals teilweise überschwemmten Werksareale von Chemiefabriken und anderen Unternehmen, aus denen Giftstoffe in die Flüsse gespült wurden, stellen laut Greenpeace noch immer eine potentielle Gefahr dar. Gerald Schubert über die jüngste Aktion der Umweltschützer in Tschechien:

Gestartet wurde die Aktion namens "Elbe-Tour 2003 - Ein Jahr danach" genau am 12. August. Also ein Jahr, nachdem die Überschwemmungskatastrophe in Tschechien ihren Anfang nahm. Anberaumt ist sie für insgesamt acht Tage. Auf drei Motorbooten wollen die Aktivisten von Greenpeace mehrere an der Elbe gelegene Städte besuchen und die dortige Bevölkerung jeweils auf die Gefahren aufmerksam machen, die ihrer Meinung nach noch immer an den Ufern der Elbe lauern.

Erst am Sonntag übrigens hatten ebenfalls Greenpeace-Aktivisten den weithin sichtbaren Schornstein der Chemiefabrik Spolana im mittelböhmischen Neratovice erklommen und dort Transparente angebracht. Man wollte damit das Werk dazu auffordern, die Verantwortung für Umweltschäden zu übernehmen, die dort voriges Jahr im Zuge der Überschwemmungen durch ausgetretene Giftstoffe entstanden seien. Radio Prag hat Jan Haverkamp, Kampagnenleiter von Greenpeace in der Tschechischen Republik, gefragt, ob jene Aktion auch in einem unmittelbaren Zusammenhang mit der nun beginnenden Elbe-Fahrt steht:

Die Elbe-Tour 2003 wird voraussichtlich auch zur Entnahme von Proben an mehreren Stellen genutzt werden. So will man feststellen, welche Giftstoffe in welcher Intensität an welchen Flussabschnitten noch eine Gefährdung darstellen könnten. Die Testergebnisse jedoch werden erst in mehreren Wochen erwartet. Was aber soll sich sonst im Rahmen der Elbe-Fahrt konkret abspielen? Und welche Orte werden dabei nun besucht? Jan Haverkamp:

"Eine ganze Reihe von Städten. Von Hradec Kralove über Pardubice und Usti nad Labem bis zur Grenzstadt Decin. Die Bevölkerung wird darüber informiert, wie der Zustand in ihrer jeweiligen Umgebung ist. Was drum herum noch passiert, das kann ich natürlich auf keinen Fall erzählen. Das sind Überraschungen."