GrenzLeuchten: Lichtinstallation in der deutschen Botschaft zum Jahrestag der Revolution
Die deutsche Botschaft in Prag hat den Jahrestag der Samtenen Revolution mit der Themenwoche namens „Der Funke von 89“ gefeiert – Radio Prag hat darüber berichtet. Eine der Veranstaltungen war am vergangenen Freitag die Lichtinstallation GrenzLeuchten, direkt im Garten des Palais Lobkowitz, wo die Botschaft ihren Sitz hat.
Ende September 1989 konnten die mehr als 4000 Flüchtlinge, die im Garten und in den Gängen der westdeutschen Botschaft in Prag Zuflucht gesucht hatten, in die Bundesrepublik ausreisen. Der Moment, in dem der damalige Außenminister Hans Dietrich Genscher auf dem Balkon des Palais Lobkowitz stand und den Flüchtlingen mitteilte, dass ihre Ausreise möglich geworden ist, hat sich tief im kollektiven Gedächtnis der Deutschen verankert – so wie kurz darauf die Samtene Revolution im kollektiven Gedächtnis der Tschechen. Philipp Geist:
„Damals war ich noch zu jung, um das so richtig wahrzunehmen. Aber dieser Ort hier ist einfach mit sehr viel positiver Energie aufgeladen. Von daher ist eine tolle Sache, mich hier künstlerisch ausdrücken und diese Installation entwickeln zu können.“Die malerische, teils abstrakte Dimension seiner Arbeiten versucht Geist stets mit einem konkreten Bezug zum jeweiligen Schauplatz zu kombinieren. Die Vorlaufzeit beträgt meist mehrere Monate, manchmal auch ein Jahr. Nach der ersten Begegnung mit dem Ort gelte es Inhalte zu entwickeln und dabei die logistische Planung im Auge zu behalten, so Geist. Größe, Gebäudestruktur, Länge der Installation – all diese Faktoren unterscheiden die Projekte voneinander.
Meist arbeitet Geist an mehreren Installationen gleichzeitig. Kurz bevor er nach Prag gekommen ist, hatte er einen Auftritt in München, danach ging es weiter nach Georgien. Die Prager Botschaft ist für ihn aber ein ganz besonderer Ort: ein positiver Ort deutscher Geschichte in Tschechien.