Großpopowitzer Bocksbande spielt untraditionelle Beinahe-Blasmusik

Velkopopovická Kozlovka

Sie glauben zu wissen, was böhmische Blasmusik ist? Diese klar strukturierte Klangfärbung der Blaskapellen, wenn sie Polka, Marsch oder Walzer spielen? Dann kennen Sie noch nicht die Kapelle Velkopopovická Kozlovka oder zu gut deutsch die „Großpopowitzer Bocksbande“, benannt nach der mittelböhmischen Bierstadt Velké Popovice mit dem Geißbock im Brauereiwappen.

Velkopopovická Kozlovka
Diese 1978 von Martin Mládek auf eine vier Jahre zurückliegende Idee seines Bruders Ivan gegründete Kapelle interpretiert die Blasmusik von Anfang an auf ihre eigene, höchst unkonventionelle Weise. Die Kapelle, die mehrfach umbesetzt wurde und zwischendurch auch auseinanderfiel, hat eine ganze Reihe von sehr unterhaltsamen, weil in ihren Kompositionen nie ganz bierernst gemeinte Tonträger produziert, von denen wir Ihnen heute die deutschsprachig besungene CD PRAG „à GO – GO“ vorstellen wollen.



Lutz Jahoda
Die CD PRAG „à GO – GO“ stammt aus dem Jahr 1991, als das Multitalent Eduard Hrubeš die Formation leitete und auch für einen Großteil der Instrumentierungen sorgte. Alle Texte, bis auf den weltbekannten Titel Rosamunde, stammen aus der Feder des deutschen Entertainers und Sängers Lutz Jahoda, der 1927 in Brno / Brünn geboren wurde. Jahoda, bekannt aus vielen Unterhaltungsshows des ehemaligen DDR-Fernsehens, ist überdies auch mit seiner Stimme auf dieser CD zu hören.

Dank der eigenwilligen Instrumentierungen, dem Witz und Charme der Texte und des Gesangs, sind auf dieser CD Melodien dreier Generationen tschechischer Komponisten zu einem Kaleidoskop böhmischer Interpretationskunst verwebt. Und der Hörgenuss wird damit abgerundet, dass sich auch die Stimme der anerkannten Sängerin Drahomíra Vlachová in den musikalischen Reigen der CD einmischt.

Autor: Lothar Martin
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