Günter Verheugen besuchte Tschechien
Gleich mehrere Punkte standen auf dem Programm des EU-Erweiterungskommissars Günter Verheugen, der am Montag die Tschechische Republik besuchte. So nahm er unter anderem an der Eröffnung eines neuen Autobahnabschnitts teil, der vor allem für den Verkehr von und nach Deutschland nicht unwichtig ist. Dazu jedoch erst der zweite Beitrag in unserem heutigen Tagesecho. Zuvor fasst Gerald Schubert die anderen Schwerpunkte des Verheugen-Besuches kurz zusammen:
Jeder europäische Bürger, so Verheugen, sollte mindestens einmal im Leben einen Ort wie Theresienstadt besuchen, damit man sich stets daran erinnere, dass man für die Demokratie kämpfen müsse. In Theresienstadt waren während der nationalsozialistischen Herrschaft mehr als 150.000 Juden aus ganz Europa inhaftiert, 117.000 davon erlebten ihre Befreiung nicht. Umweltkommissarin Wallström ergänzte: Solange aktive Nazis und Faschisten existierten und demonstrierten, solange dürfe man nicht aufhören, sich für eine demokratische Gesellschaft einzusetzen.
Abends traf Günter Verheugen in Prag mit dem tschechischen Außenminister Cyril Svoboda zusammen. Erwartungsgemäß stand dabei der am vergangenen Wochenende in Brüssel gescheiterte EU-Gipfel im Mittelpunkt, bei dem es den Staats- und Regierungschefs aller 25 alten und neuen EU-Staaten nicht gelungen war, sich auf eine gemeinsame Verfassung zu einigen. Dass das große Werk der Erweiterung durch die Brüsseler Ereignisse nicht gefährdet ist, das hat inzwischen auch der zuständige Kommissar noch einmal betont. Verheugen warnte jedoch auch davor, die Situation nach dem Gipfel eskalieren zu lassen. Man brauche nun Zeit. Und solle sich nicht durch das Setzen neuer Termine für einen positiven Vertragsabschluss selbst in die Enge treiben.