Havel bricht Arabienreise ab
Der tschechische Staatspräsident Vaclav Havel musste aus gesundheitlichen Gründen seine Reise durch die arabischen Staaten abbrechen. Er kehrte am Montag in einem vom kuwaitischen Emir zur Verfügung gestellten Flugzeug nach Prag zurück.
Dort angekommen wurde er sofort in das Prager Militärkrankenhaus gebracht, wo die Ärzte nach ersten Untersuchungen eine beginnende Lungenentzündung diagnostizierten, so Havels Leibarzt Ilja Kotik. Derartige Atemwegserkrankungen stellen für Vaclav Havel, seitdem ihm im Dezember 1996 wegen eines bösartigen Geschwürs ein Teil des rechten Lungenflügels entfernt wurde, immer ein Risiko dar, erläuterte Kotik. In der Tat waren in den vergangenen Jahren häufig Atemwegserkrankungen Auslöser gesundheitlicher Krisen des Staatspräsidenten, wegen denen er schon so manche Pflicht verschieben musste.
Allerdings ist es das erste Mal, das Havel aus gesundheitlichen Gründen einen Staatsbesuch im Ausland abbrach. Vaclav Havel war am Samstag in Saudi-Arabien, der ersten Station seiner sechstägigen Nahostreise, eingetroffen. In Riad traf er sich u.a. zu einem Gespräch mit dem arabischen König Fahd und dem Kronprinzen Abdulah. Ziel der Reise war vor allem die Wiederbelebung der tschechisch-saudiarabischen Beziehungen und die Ausweitung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit. Wegen Erschöpfung konnte er jedoch schon dort einen Teil des Programms nicht absolvieren. Am Sonntag flog er nach Kuwait weiter, wo er sich bis Dienstag aufhalten sollte.
Für Mittwoch stand noch ein Besuch in den Vereinigten Arabischen Emiraten auf dem Programm, von wo aus es dann ursprünglich am Donnerstag zurück in die tschechische Heimat gehen sollte.
