Hörerforum

Irak, Foto: CTK

Ahoi und herzlich willkommen zum Hörerforum von Radio Prag. Auch heute wollen wir wieder ein wenig in der Postmappe blättern und uns mit Ihren Zuschriften befassen. Am Mikrofon begrüßen Sie dazu Katrin Sliva und Lothar Martin.

Irak,  Foto: CTK
"Wenn ich zurückdenke, war in meiner Kindheit ein normales Telefon ein kleines technisches Wunder und etwas, was sich nur reiche Leute leisten konnten. Was ist heute alles möglich, die moderne Zeit hat sicherlich viel Interessantes gebracht und die Entwicklung hat uns manchmal den Atem stocken lassen. Wir haben viel lernen und begreifen müssen, aber ob alles so positiv ist, wage ich manchmal zu bezweifeln. Wenn ich zum Beispiel an den leidigen Irak-Krieg denke, dann habe ich den Eindruck, dass die moderne Technik auch sehr viel Negatives gebracht hat und in falschen Händen großes Unheil anrichten kann."

Dies waren die Worte von Herrn Ulrich Peschken aus Krefeld, die er in einem jüngst an uns gerichteten Hörerbrief zum Ausdruck gebracht hat. Herr Peschken, der Mitglied im deutschen Monitorklub ist, ließ uns im folgenden jedoch auch noch wissen, warum er die militärische Intervention der US-Amerikaner und Briten im Irak nicht begrüßt hat und warum er prinzipiell gegen eine kriegerische Lösung von Konflikten ist:

"Was helfen alle die ´zielgenauen´ Superwaffen, wenn trotzdem unzählige unschuldige Menschen sterben müssen oder Haus und Hof verlieren. Da ist die Technik oder der Mensch, der damit umgehen soll, wohl überfordert. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie wir 1939 vor dem zerstörten Elternhaus standen und ich habe kein Verständnis für das, was zur Zeit in Bagdad passiert."

Als Herr Peschken seinen Brief an unsere Redaktion verfasst hat, waren die Kampfhandlungen im Irak noch in vollem Gange. Inzwischen ist das Regime des Diktators Saddam Hussein zerschlagen, die Vereinigten Staaten haben den Krieg - wenn auch noch nicht offiziell - für beendet erklärt. Es geht jetzt mehr denn je um die Fragen, was kommt nun für die Menschen im Irak, wie wird ihnen humanitär und später auch finanziell geholfen, oder aber um die Klärung der grundsätzlichen Diskussion, die dieser militärische Konflikt ausgelöst hat, nämlich: Wie gehen wir in Zukunft mit diktatorischen Regime um, sind dazu häufiger bewaffnete Auseinandersetzungen notwendig oder aber hat dieser Krieg bewiesen, dass die militärische Variante nicht der Weisheit letzter Schluss ist? In diesem Zusammenhang hat unser Hörer, Herr Thomas Kubaczewski aus Berlin, einen von Radio Prag gesendeten Beitrag aufgegriffen, um uns folgendes darauf zu antworten:

"Sehr beeindruckt hat mich Ihre darauffolgende Meinung über die Proteste gegen den Krieg der USA im Irak! Zu Recht fragten Sie, wo die Proteste der Linken bleiben gegen andere Kriegshandlungen derzeit in (fast) aller Welt - in Teilen Afrikas, den Krieg der Russen gegen die Tschetschenen, gegen das diktatorische Regime auf Kuba... Da haben Sie eine Idee aufgegriffen, die ich schon lange in mir hegte! Sehr gut! Vielen Dank für diesen offen ausgesprochenen Gedanken! Wir sollten alle den Mund aufmachen gegen Kriege und Diktaturen auf dieser, unserer Welt, a u c h gegen den Krieg der USA!"

Was zur Zeit aber wichtiger ist, bei all der hitzigen, ganze Kontinente, Länder, ja Familien und Arbeitskollektive spaltenden Diskussion über Sinn und Unsinn von Kriegen im 21. Jahrhundert, ist die Tatsache, dass den Menschen im Irak nun dringend und schnell geholfen werden muss. In dieser Hinsicht beteiligt sich die Tschechische Republik - wie von uns mehrfach berichtet - u.a. mit einem Feldlazarett an der humanitären Hilfe. Sicher ein löbliches Engagement, wenn da nicht das ganze Hick-hack im Vorfeld der Entsendung des Lazaretts gewesen wäre. Und auf genau diese Problematik zielt die Meinung unseres Stammhörers Engelbert Borkner aus Hildesheim, der uns schrieb:

"Warum wird eigentlich so lange diskutiert, bis das tschechische Militärlazarett an den Persischen Golf geschickt werden kann, wo doch die Genehmigung der Regierung vorliegt. Gerade diese Art der humanitären Hilfe wird doch in der jetzigen Situation im Irak dringend gebraucht. Vielleicht werden Sie jetzt einwenden, dass die Deutschen auch immer ziemlich lange und ausgiebig diskutieren, bevor ein Entschluss gefasst wird. Aber dieses bezieht sich dann nur auf den Einsatz von militärischen Dingen wie Truppen und Material. Humanitäre Hilfsleistungen werden sofort in Bewegung gesetzt."

Verlassen wir aber nun das Thema Irak und wenden uns im zweiten Teil dieser Sendung nun noch Ihren Anregungen, Wünschen und Fragen zu. Viele Ihrer Zuschriften befassen sich immer wieder mit der Hörbarkeit bzw. der Empfangsqualität unserer Sendungen. Sehr oft kommt dabei zum Ausdruck, dass diese auf den Kurzwellen durchaus gut empfangbar seien, aber leider nicht immer störungsfrei, vor allem wenn zu gewissen Zeiten andere Sender mit starkem Signal quasi in unser Programm "hineinstrahlen". Ähnliches gilt für unsere Mittelwellensendung, die wir täglich um 20 Uhr auf drei Frequenzen ausstrahlen, von denen insbesondere die Frequenz 1071 kHz bemängelt wird. Dagegen sind wir als Redaktion leider machtlos, und wann sich der Wunsch unseres Hörers Wolfgang Warstat aus Leipzig, über die so genannte digitale Kurzwelle alsbald in UKW-Qualität senden zu können, erfüllt, können wir auch nicht sagen. Daher für alle, die mit der Sendequalität häufiger so ihre Probleme haben, hier der Tipp unseres Hörers Georg Eisert aus Seelow:

"Hören kann ich Sie sooft ich will, wobei ich des besseren Empfangs wegen auf Satellit umgeschwenkt bin."

Die Empfangsmöglichkeiten via Satellit entnehmen Sie bitte unserem Sendeplan, den wir Ihnen nach entsprechender Anfrage jederzeit kostenlos zur Verfügung stellen, oder aber über unsere Internetseite: www.radio.cz/deutsch

Sehr beliebt bei unseren Hörern sind des weiteren unsere QSL-Karten, die wir an die Schreiber von Empfangsberichten versenden. Auch unsere aktuelle Serie "Historische Motorräder aus tschechoslowakischer bzw. tschechischer Produktion" macht da keine Ausnahme. Im Gegenteil! Ihre Beliebtheit wird nicht zuletzt durch die E-Mail von Herrn Wolfgang Dietzel aus Thüringen zum Ausdruck gebracht:

"Nun, in meiner Jugendzeit erinnere ich mich noch genau an den satten Sound der schweren Jawa-Maschine, welche hier bei uns in der DDR als Import verkauft wurde, aber leider zu teuer war."

"Gibt es noch die Radio-Hobby-Sendung?", lautet die von Reiner Peuthert aus Stendal an uns gestellte Frage, die so oder ähnlich immer wieder auch von anderen Hörern, insbesondere den so genannten DX-ern, aufgeworfen wird. Wir müssen das verneinen, da wir dazu leider keinen entsprechenden Experten mehr in unseren eigenen Reihen haben. Dafür gibt es aber noch jede Menge DX-Fans und Organisatoren von DX-er-Treffen außerhalb der Redaktion, denen wir gern bei der Organisation ihrer beliebten Veranstaltungen - soweit es unsere Möglichkeiten zulassen - behilflich sind. Daher ergeht zum Abschluss unserer heutigen Sendung folgender Veranstaltungshinweis:

Am Samstag, dem 10. Mai 2003 findet ab 14.30 Uhr im Gewölbekeller des alten Schlosses in Baden-Baden das 22. Überregionale DX-Treffen für Kurzwellenhörer und DX-er im Raum Murgtal, Karlsruhe, Bretten und Offenburg statt. Zu dieser Veranstaltung sind alle Kurzwellenhörer, DXer und Freunde des Rundfunkfernempfangs aus dem angesprochenen Gebiet und natürlich auch darüber hinaus sehr herzlich eingeladen, unabhängig jeglicher Clubmitgliedschaft. Organisator dieses Treffens ist auch in diesem Jahr wieder der Kurzwellenhörerclub Murgtal, Ortsring des SWLCS. Ihr Ansprechpartner ist Herr Bernd Seiser aus Gaggenau-Ottenau, telefonisch zu erreichen unter der Nr. 07225 3922.

Näheres zum Programm dieser Veranstaltung teilen wir Ihnen in 14 Tagen in unserer nächsten Hörerpostsendung mit. Bis dahin machen Sie es gut und bleiben Sie uns treu - vom Mikrofon verabschieden sich Katrin Sliva und Lothar Martin.