Hörerforum

Zum Inhalt: Im heutigen Hörerforum lassen wir mehrere Hörer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz dahgingehend zu Wort kommen, dass sie uns darüber berichten, wie lange und weshalb sie Radio Prag hören, wie sie zu ihrem Hobby des Radiohörens bzw. des Kurzwellenempfangs gekommen sind, wie sie auf tschechische Themen gestoßen sind und was sie daher mit Radio Prag verbindet. Außerdem werden zwei Hörerfragen beantwortet.

"Bei allen Anlässen von solch runden Zahlen überwiegt die Freude mit dabei zu sein und eine Teilnahme am Geschehen aktiv mitgestalten zu dürfen."

Diese Zeilen erreichten uns von Jürgen Biesinger aus Stuttgart anlässlich des 80-jährigen Sendejubiläums des Tschechischen Rundfunks, das wir vor einem Monat begangen haben. Und Herr Biesinger fügte hinzu:

"Als langjähriger Hörer hat Radio Prag eine absolute Sonderstellung für mich im internationalen Auslandsrundfunk. Deshalb hoffe ich, noch viele Jahre Ihre Sendungen mit anhören zu können."

Ja, Herr Biesinger, das hoffen wir auch, und zwar für Sie und alle unsere weiteren treuen Zuhörer sowie für jene, die erst jüngst zu unseren Sendungen gestoßen sind und hoffentlich noch stoßen werden. Denn Sie, liebe Hörerinnen und Hörer, sind das beste Argument in Zeiten wie diesen, wo eine Haushaltsreform die andere jagt und bei den Öffentlichen Finanzen eingespart werden soll, wo es nur geht. Deshalb wollen wir das angesprochene Jubiläum zum Anlass nehmen und die heutige Sendung nutzen, um einige unserer Hörer ganz persönlich zu Wort kommen zu lassen.

Herr Hans R. Wismer aus Hettlingen in der Schweiz schrieb uns zum Beispiel, dass der 80. Geburtstag des Tschechischen Rundfunks nahezu identisch mit seinem Lebensjubiläum sei, denn er ist nur sechs Tage später, am 24. Mai 1923 geboren. Dazu nachträglich unseren allerherzlichsten Glückwunsch, Herr Wismer. Was uns an seinem Schreiben aber am meisten beeindruckte, ist die Tatsache, dass sein Leben sehr eng mit dem Radio verbunden war und ist. Zum Jahr 1936, als die Auslandssendungen des Tschechischen Rundfunks und damit der Werdegang von Radio Prag begannen, schrieb er u.a.:

"Mit der damals faszinierenden Radiotechnik kam ich allerdings schon ein paar Jahre früher in Berührung. Bei Nachbarkindern durfte ich jeweils mit Kopfhörern die Kinderstunde von Radio Zürich hören. Nach meinem ersten Kindertraum, der elektrischen Eisenbahn, folgte dann ein kleiner und später ein größerer Radio-Bastelkasten. Das erste selbst gebaute Modell funktionierte sogar ohne Strom; zum Empfang brauchte es nur einen sog. Kristalldetektor und eine lange Drahtantenne. Von den tschechischen Sendern wusste ich damals allerdings noch nichts, wohl aber über Präsident Masaryk - mein Vater bewunderte ihn; zudem gab es in meiner Markensammlung ein paar tschechoslowakische Marken mit seinem Bildnis."

So kam also Herr Wissmer aus Hettlingen in der Schweiz zum ersten Male mit dem Radio sowie mit Tschechien bzw. der damaligen Tschechoslowakei in Berührung. Bei Herrn Alwin Erdmann aus dem sächsischen Limbach-Oberfrohna spielte sich diese "Kontaktaufnahme" so ab:

"Was mich betrifft, so kann ich sagen, dass ich Radio Prag seit Beginn der fünfziger Jahre empfange. Damals war ich bei der Wismut in Johanngeorgenstadt und später in Grünstädtel beschäftigt. Und wenn wir zur Frühschicht am Pförtnerhäuschen vorbei gingen, erklang daraus fast immer flotte tschechische Blasmusik. Seit jener Zeit bin ich ein Liebhaber dieser Musik und zunehmend auch unserer tschechischen Nachbarn. Aber nicht nur die Musik gefiel und gefällt mir. Auch der Inhalt Eurer Wortsendungen entspricht meinen Bedürfnissen. Sie sind kurz und bündig, aber durchaus informativ und gut gestaltet."

Danke, Herr Erdmann, für diese erfreuliche Wortmeldung. Leider können wir aus Zeitgründen nie all unsere Hörer, die uns regelmäßig schreiben, so ausführlich zu Gehör bringen. Daher möchten wir jetzt einige von ihnen zumindest noch kurz zu Wort kommen lassen:

"Nun, ich höre Radio Prag schon 43 Jahre. Ich besuche ihr Land auch schon 40 Jahre, das erste Mal 1961 und seitdem jedes Jahr aufs neue,"

schrieb uns Herr Helmut Höhn aus dem rheinland-pfälzischen Rodenbach. Herr Hans-Joachim Koch aus dem badischen Dornstetten-Aach wiederum teilte uns mit:

"Seit über 33 Jahren betreibe ich nun schon das Hobby - also das Hören von Rundfunkstationen auf Kurzwelle."

Herr Carsten Dinse aus Dassel in Niedersachsen hat diesen Text verfasst:

"Aus beruflichen Gründen habe ich viele Jahre nicht mehr Kurzwelle gehört. Es freut mich, wie sich Radio Prag entwickelt hat. Selber bin ich vor 25 Jahren das erste Mal in Prag gewesen, und nun 2001 wieder. Es ist einfach faszinierend!"

Herr Rainer Ganske aus Wilhelmshaven ist Ende Mai auch wieder zu uns gestoßen. Doch hören Sie selbst:

"Nach über zwölf Jahren habe ich heute wieder Radio Prag gehört. Von 1986 bis 1990 war ich ein regelmäßiger Kurzwellenhörer. Anfang der 90er Jahre hat mein Interesse dann aber irgendwie nachgelassen. Seit einigen Wochen habe ich nun wieder einen Kurzwellenempfänger und es macht mir viel Spaß, die Sender von ´damals´ wieder zu hören."

Dies alles aus Ihren Zuschriften, liebe Hörer, zu entnehmen, macht uns sehr viel Freude. Ebenso wie der letzte Brief, den wir heute an dieser Stelle zitieren wollen, weil er belegt, dass wir nicht nur von den älteren Semestern empfangen und gehört werden. Er stammt von Herrn Wolfgang Gargitter:

"Ich bin 39 Jahre alt, arbeite in einer Spezialklinik für Lungenkrankheiten hier in Innsbruck, und ich bin sehr aktiv und interessiert im Hören internationaler Radiosender."

Zum Abschluss unserer heutigen Sendung möchten wir noch einige Hörerfragen beantworten sowie darauf verweisen, dass wir in unserer nächsten Postmappensendung in 14 Tagen sowohl auf Ihre Reaktionen zum EU-Referendum in Tschechien als auch auf das 30. Internationale SWLCS-DX-Camp in Merchweiler/Saar eingehen werden. Dieses Camp findet übrigens vom 25 bis 27. Juli statt, so viel schon einmal als Vorankündigung.

Nun aber zu den Fragen. Einer unserer fleißigsten Fragesteller ist Herr Günter Spiegelberg aus Güstrow in Mecklenburg-Vorpommern. Er fragte uns u.a. dies:

"Welche Stadt ist die älteste Stadt des Landes? und: Welcher Ort ist der kleinste Ort des Landes?"

Nun, herausgefunden haben wir, dass rein urkundlich bestätigt die nördlich von Olomouc/Olmütz gelegene mährische Stadt Unicov die älteste in Tschechien ist. Ihre Stadturkunde geht auf das Jahr 1213 zurück. Doch in dieser wird auch darauf verwiesen, dass die Stadt Bruntal Rechte auf sie besitze. Als Ansiedlung aber ist die Hauptstadt Prag weitaus älter. Bestätigte Aufzeichnungen sprechen davon, dass die Anfänge der Besiedlung von Prag auf die 80er Jahre des 9. Jahrhunderts zurückgehen.

Als kleinste Stadt Tschechiens wird offiziell Pec pod Snezkou mit 600 Einwohnern geführt. Das noch kleinere Rabstejn nad Strelou in Westböhmen wird nicht als Stadt geführt, da es über keinen Stadtrat verfügt. Zum Vergleich: Das größte Dorf in Tschechien ist das bei Beroun gelegene Kraluv Dvur, das über 5400 Einwohner hat.

Soweit für heute vom Hörerforum, auf ein Wiederhören in 14 Tagen freuen sich - Ihr Kilian Kirchgeßner und Ihr Lothar Martin.