Honigproduktion in Tschechien geht weiter zurück

Foto: pajala, Pixabay / CC0

Die Honigproduktion in Tschechien ist im vergangenen Jahr zum vierten Male in Folge gesunken. Die Bienen erzeugten 8260 Tonnen Honig, das ist die geringste Menge seit fünf Jahren. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Rückgang von acht Prozent, informierte dazu das Tschechische Statistikamt (ČSÚ)

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Jarmila Machová  (Foto: Archiv  des tschechischen Imker-Verbandes)
Nach Aussage der Vorsitzenden des tschechischen Imker-Verbandes, Jarmila Machová, muss auch in diesem Jahr mit einem weiteren Abfall der Honigmenge gerechnet werden. Der Hauptgrund dafür sei das anhaltende Sterben der Bienenvölker. Die niedrige Produktion hat indes bisher noch zu keiner Erhöhung des Honigpreises im Einzelhandel geführt. Im Jahresvergleich ist der Preis nahezu stabil geblieben, er liegt derzeit bei 205 Kronen je Kilogramm (8 Euro / kg). Laut Machová wird sich daran vorerst auch nichts ändern. Gegenüber anderen EU-Staaten aber sei der Honigpreis in Tschechien unterbewertet, betont die Chefin des Imker-Verbandes.

Die Bienenzüchter stehen indes nicht trostlos da. Zu ihren Gunsten hat sich der Aufkaufpreis für Honig durch den Großhandel erhöht, sagte der Geschäftsführer der Firma Medokomerc, Milan Špaček. Dieses Unternehmen bezieht den Honig von den Imkern und verkauft ihn an den Einzelhandel weiter. „Zu einem großen Maße decken wir den höheren Aufkaufpreis für Honig aus eigenen Quellen ab“, bemerkte Špaček. Nach Angabe des Statistikamtes sei der Honigpreis in den zurückliegenden Jahren sogar gesunken – im Jahr 2016 kostete das Kilogramm 209 Kronen (8.20 Euro). Nach Meinung von Špaček sei einer der Gründe dafür das Abfüllen des Honigs in größere Gläser. Denn der Verkauf einer größeren Menge sei für den Verbraucher vorteilhafter als die Abgabe in kleineren Gefäßen.

Im Jahr 2018 hat jeder Tscheche im Schnitt 0,9 Kilogramm Honig gegessen, ein Jahr zuvor war es noch ein ganzes Kilo gewesen.