"Honigsüße" Kampagne steht in Tschechien an
Goldfarben, angenehmer süßer Geschmack und vor allem gesund. So etwa könnte man mit einfachen Worten das Produkt der fleißigen Bienen definieren. Die Tschechen sind zwar weltweit als Matadore im Biertrinken bekannt, im Honigkonsum hingegen hinken sie im internationalen Vergleich weit hinterher. Dass soll sich aber ändern.
"Im Vorjahr wurden über dreitausend Tonnen Honig ausgeführt. Tschechien ist nach wie vor ein Land, dessen Honigexporte höher sind als die Importe. Trotz der schrumpfenden Bienenstockzahlen sind die Erträge in den letzten Jahren dank des guten Wetters, aber auch dank unserer Imker gestiegen."
Dafür hat Miloslav Peroutka auch gleich konkrete Zahlen parat: Von den 6 000 Tonnen im Jahr 2002 ist die Honigproduktion im Vorjahr auf 9000 Tonnen gestiegen. Und wohin wird der Honig exportiert?
"Der größte Abnehmer tschechischen Honigs ist die Bundesrepublik Deutschland. Es sind fast 2000 Tonnen pro Jahr, etwa die Hälfte der gesamten Exportquote. Die zweite Hälfte entfällt auf andere EU-Länder. Außerhalb Europas wird unser Honig nicht ausgeführt."
Vor kurzem wurde in Tschechien ein auf drei Jahre befristetes und zum Teil auch von der EU finanziell unterstütztes Projekt ins Leben gerufen, das auf die Förderung des Honigkonsums hierzulande ausgerichtet ist. So etwas sei notwendig, meint Peroutka und nennt dafür einige Gründe:"Trotz guter Qualität unseres Honigs wird dieser im Vergleich mit anderen EU-Ländern wesentlich weniger konsumiert. Daher liegt uns daran, dass tschechische Konsumenten das Wichtige und Gesunde im Honig erkennen, und dass sie in Zukunft mehr Honig statt Zucker essen. Es gab hierzulande Zeiten, in denen der Honig dem Zucker gleichgestellt wurde. Die im Honig enthalteten biologisch aktiven Stoffe wurden nicht zur Kenntnis genommen."
Die Tschechen können sich also auf eine "honigsüße" Kampagne freuen: Wo es nur geht soll der Honig präsentiert werden - von den Zeitschriften für Frauen oder Senioren angefangen, über landesweit bekannte landwirtschaftliche und Lebensmittelausstellungen bis hin zu didaktischen Programmen für verschiedene Bevölkerungsgruppen. Schon in Kindergärten soll dem tschechischen Nachwuchs anschaulich vorgeführt werden, wie die Bienchen den gesunden Honig produzieren.