Hygiene zu Zeiten von Maria Theresia

Maria Theresia, dargestellt von einem unbekannten Künstler aus dem 18. Jahrhundert. Das Gemälde vor und nach der Restaurierung.

Vor 270 Jahren begann Maria Theresia, ein Gesundheitswesen im Habsburgerreich aufzubauen. Am 24. Juli 1753 gab die Kaiserin die „Haupt-Medizinalordnung für das Königreich Böhmen“ heraus. Sie sollte zum Testlauf werden für den Rest der österreichisch-ungarischen Monarchie.

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Mit dem Erlass wollte Maria Theresia vor allem die Bevölkerung ihres Reiches über gewisse Hygiene-Standards aufklären. Diese gab es bis dahin praktisch nicht. Schmutzigsein galt sogar als eine Art der Frömmigkeit. So durften Mönche zum Beispiel nur zweimal im Jahr baden.

Kaiserin mahnt zur regelmäßigen Körperpflege

Die Frauen der höchsten Schichten gewöhnten sich nun an, ein Bad in einer Wanne mit heißem Wasser zu nehmen, Haut und Zähne zu pflegen – und Bluse und Unterwäsche täglich zu wechseln. Die mittleren Schichten tauschten ihre Kleidung wenigstens einmal die Woche, und der Samstag wurde für sie zum Badetag. Die ärmsten Schichten hatten jedoch kaum diese Möglichkeiten. Meist waren sie froh, von Zeit zu Zeit mit der gesamten Familie in einem gemeinsamen Zuber zu baden.

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Die Herrscherin schuf zudem die nötigen Behörden, die über die medizinischen Einrichtungen wachten. Auf diese Weise wurde gegen die Entstehung und Verbreitung von Epidemien gekämpft. Die „Haupt-Medizinalordnung für das Königreich Böhmen“ ging aber auch bis in die Details. So wurde die Ausbildung von Hebammen oder auch Apothekern genau festgelegt. Und selbst wenn letztlich nicht alles wirklich umgesetzt wurde, bedeutete sie gesundheitspolitisch einen wichtigen Fortschritt.

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