Immer mehr Minibrauereien in Tschechien

Foto: Lenka Žižková

In Tschechien gilt das Brauen als Handwerkskunst. Auch deshalb liegen sogenannte Minibrauereien weiterhin im Trend.

Jan Šuráň  (Foto: Alžběta Švarcová,  Archiv des Tschechischen Rundfunks)
In Tschechien gibt es derzeit rund 440 Minibrauereien. Dies geht aus Zahlen des böhmisch-mährischen Verbands der Minibrauereien hervor, die der Presseagentur ČTK vorliegen. Vor gut einem Jahr waren es noch etwa 400. Der Trend sei dabei steigend, erklärt Verbandschef Jan Šuráň. Demnach würde jede Woche hierzulande eine neue Kleinbrauerei aufmachen. Als Minibrauerei gilt ein Betrieb, der jährlich höchstens 10.000 Hektoliter Bier produziert.

Laut Šuráň ist die Fluktuation auf dem Markt relativ groß. Immer wieder würden Brauereien schließen, andere entstehen und wiederum andere nach längerer Pause wiedereröffnen, so der Experte. Das liegt unter anderem an den Vorlieben der Kunden. Lange Zeit waren obergärige Handwerksbiere im Trend, mittlerweile sind eher klassische Lagerbiere beliebt. Allein in Prag gibt es derzeit 50 Minibrauereien, die ihr flüssiges Gold aber teils in großen Brauereien herstellen lassen.

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Interessant ist laut dem Minibrauereien-Verband aber, dass immer mehr sogenanntes tschechisches Craft-Beer ins Ausland exportiert wird. Demnach sind 2018 die Ausfuhren um 4,5 Prozent gestiegen, was den Einbruch auf dem heimischen Markt um 2,1 Prozent locker kompensieren konnte. Insgesamt kamen im vergangenen Jahr 20,32 Millionen Hektoliter Bier aus Minibrauereien, davon wurden 16,04 Millionen Hektoliter in Tschechien selbst verkauft.

Der böhmisch-mährische Verband der Minibrauereien bereitet derzeit die 13. Ausgabe seines internationalen Brauer-Frühlingspreises vor. Am Freitag und Samstag streiten dabei 151 Brauereien mit über 600 verschiedenen Bieren in insgesamt 15 Kategorien um den ersten Platz.