Innenministerium: Russland versuchte Wahl von Petr Pavel zum tschechischen Staatsoberhaupt zu verhindern

Bei der diesjährigen Präsidentschaftswahl verzeichnete das tschechische Innenministerium Desinformationsaktivitäten einer fremden Macht, die dem späteren Wahlsieger Petr Pavel schaden sollten. Hinter den Aktivitäten steht das russische propagandistische Medium Sputnik, das auf der EU-Sanktionsliste steht. Darüber informierte das Zentrum gegen hybride Bedrohungen, das zum Innenministerium gehört, in seiner Analyse der Präsidentschaftswahl. Über die Erkenntnisse informierte das Zentrum am Donnerstag.

Vor der ersten Runde der Präsidentschaftswahl zielten die Desinformatoren vor allem auf Danuše Nerudová, Petr Pavel und Andrej Babiš (Partei Ano). Später habe es keine Attacken gegen Babiš mehr gegeben, hieß es in der Analyse. Gegen Pavel sei dagegen nach der ersten Runde eine flächendeckende und massive Welle von Angriffen entfesselt worden, so die Experten. Erwähnenswert finden sie in diesem Kontext eine manipulativ zusammengeschnittene Videoaufzeichnung mit Pavel. Am Anfang des Wahlkampfs brachten die Desinformatoren laut der Analyse ihre Unterstützung ausschließlich für Jaroslav Bašta von der Rechtsaußenpartei Freiheit und direkte Demokratie zum Ausdruck. Nach der ersten Runde unterstützten die Desinformatoren massenhaft Babiš gegen Pavel.