Irak will tschechische Kampfflugzeuge kaufen – Hersteller hofft auf Deal
Der Irak kauft in Tschechien zwölf leichte Kampfflugzeuge vom Typ L-159. Diese Meldung kursiert seit Montag in den hiesigen Medien, ein entsprechender Vertrag zwischen dem irakischen Verteidigungsministeriums und dem Flugzeugbauer Aero Vodochody sei am Wochenende unterzeichnet worden. Mit den Maschinen sollen irakische Piloten trainieren, bevor sie in F-16-Kampfjets eingesetzt werden. Bis es soweit ist, müssen allerdings noch viele Details geklärt werden.
Nun aber sollen zwölf dieser konservierten Flugzeuge verkauft werden. Das bedeutet neue Arbeit für die Mechaniker, denn nach dem Auspacken müssen sie in ihre Einzelteile zerlegt werden, aufs Genauste kontrolliert und dann wieder zusammengebaut werden. Das dauert mindestens neun Monate, so Holaj:
„Danach muss jedes Flugzeug noch einen betriebsinternen Testflug absolvieren.“
Den Wünschen der Iraker zufolge sollen aus Odolena Voda zehn einsitzige und zwei zweisitzige Maschinen geliefert werden. Die tschechischen Unterschallflugzeuge will die irakische Armee im Kampf gegen islamistische Rebellen wie auch als Übungsflugzeug der Piloten nutzen. Dies sei kein Problem, behauptet der Präsident von Aero Vodochody, Ladislav Šimek:„Dieser Flugzeugtyp wird den Bedürfnissen der Iraker maximal gerecht, sowohl was den Einsatzzweck der L-159-Maschinen an sich betrifft als auch was den möglichen Umstieg der Piloten in einen F-16-Jäger anbelangt.“
So richtig trauen will dem Geschäft in Tschechien aber noch niemand. Im Oktober 2012 hatte der Irak nämlich schon einmal die Lieferung von 28 Kampfflugzeugen des gleichen Typs mit der tschechischen Seite vereinbart, um wenig später den Auftrag zu stornieren. Angeblich machte damals eine koreanische Firma den Irakern ein noch besseres Angebot, konnte dann aber die Lieferfristen nicht einhalten. Deshalb sei die neuerliche Offerte auch mit Vorsicht zu genießen, sagt der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Jan Pejšek:
„Im Irak hat man schon mehrfach großes Interesse geäußert hat, die Maschinen zu erwerben. Dann aber wurde davon doch wieder Abstand genommen. Von daher sagen wir: Uns freut die erneute Offerte des Iraks, wir werden sie aber nicht überbewerten.“
Das Verteidigungsministerium arbeitet nun alle Details für einen Kaufvertrag mit dem Irak aus. Er soll bis zum Wochenende vorliegen. Wenn das Geschäft tatsächlich zustande kommt, dann fließen umgerechnet 146 Millionen Euro in die tschechischen Kassen.