IWF/Weltbank Jahrestagung - berechtigte Kritik dieser Institutionen

In der heutigen Ausgabe unseres Wirtschaftsmagazins werden wir Ihnen einen kleinen Rückblick auf die Ereignisse rund um die Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank in Prag präsentieren. Das Hauptaugenmerk legen wir dabei auf wirtschaftspolitische Aspekte. Am Mikrophon begrüsst Sie Marcela Pozarek.

An der Jahresversammlung des IWF und der Weltbank im Kongresszentrum stand inhaltlich die Armutsbekämpfung im Vordergrund, auf den Prager Strassen protestierten während dessen Globalisierungsgegner und linksradikale Aktivisten gegen die Mammutinstitutionen. Inwieweit nehmen die Funktionäre dieser Organisationen die Kritik ernst, inwieweit ist diese Kritik fundiert und konstruktiv? Matthias Meyer, Exekutivdirektor der Weltbank dazu:

Auch für den Wirtschaftsredakteur des schweizerischen Radio DRS, Markus Mugglin sind die Standpunkte der Kritiker alles Andere als negativ.

Die Bretton - Woods Institutionen geben sich seit einiger Zeit reformbereit und dialogfähig, der Exekutivdirektor Matthias Meyer:

Die neue Entwicklungsstrategie und die Kommunikationsoffensive von IWF/ Weltbank kann aber auch geschickt von anderen Problemen ablenken, mit denen diese Institutionen zu kämpfen haben. Darauf weist Wirtschaftredakteur Markus Mugglin hin, wenn er ausführt, dass Veränderungen sehr wohl stattfinden.

Armutsbekämpfung ist eines der Versprechen dass man an der diesjährigen Weltwährungskonferenz immer wieder manifestiert hat, es soll aber kein leeres Versprechen sein, im Gegenteil, wie Exekutivdirektor Meyer dezidiert festhält:

Da man die Jahresversammlung zum ersten Mal überhaupt in der Geschichte in einem postkommunistischen Land veranstaltete, wurde natürlich auch vermehrt auf die Wirtschaftslage der ostmitteleuropäischen Staaten eingegangen. Wirtschaftliches Sorgenkind ist Russland. Der deutsche Bundesfinanzminister Manfred Eichel gab sich aber in Prag diesbezüglich optimistisch:

Stabiler Rechtsrahmen und Strukturreformen, das sind auch die Stichworte für die politischen Transformationsprozesse in mittelosteuropäischen Ländern, beispielsweise dem Nachbarland Tschechiens und dem EU- Beitrittskandidaten Polen. Exekutivdirektor der Weltbank Matthias Meyer ist unter anderem für dieses Land zuständig.:

Die Tschechische Republik liegt zwar nicht im Aufgabenbereich von Matthias Meyer, die strukturellen Probleme sind aber, seiner Meinung nach ähnlich gelagert wie in Polen:

Das war also unser kleiner wirtschaftspolitischer Rückblick auf die 55. Jahresversammlung der Bretton - Woods Institutionen in Prag, die vergangene Woche zu Ende ging.

Autor: Marcela Pozarek
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