Jahresbeginn mit orbitalen Neuigkeiten und Wermutstropfen

Im ersten Hörerforum des neuen Jahres werfen wir buchstäblich einen Blick in die Sterne, ziehen mit Ihnen eine poetische Kurzwellen-Jahresbilanz und verabschieden uns mit Ihren Briefen von einer lieben Mitarbeiterin. Zu den kommenden Minuten lädt Sie Thomas Kirschner ein.

Liebe Hörerinnen und Hörer, willkommen im neuen Jahr und willkommen beim ersten Hörerforum dieses Jahres. Während wir uns alle an eine neue Jahreszahl gewöhnen müssen, bleibt bei Ihrer Sendung auf Radio Prag, beim Hörerforum, alles beim Alten: Im Mittelpunkt stehen weiterhin Ihre Briefe und Zuschriften. Ganz besonders gefreut haben uns in den vergangenen Tagen die zahlreichen Weihnachts- und Neujahrsglückwünsche, die aus allen Teilen Deutschlands und Österreichs und aus vielen anderen Ländern bei uns eingetroffen sind und die immer wieder mit Lob und Ermutigung verbunden waren. Unser Hörer Hermann Heyne-Pietschmann aus Erfurt setzt seine Jahresschlussbetrachung traditionell in Verse:

2005 tanzt den letzten Tanz,

der Radiohörer zieht Bilanz:

sehr oft war er auf Weltempfang,

was ihm wohl meistens gut gelang.

Auch 2006 möchte er nichts missen

und legt sich nicht auf´s Ruhekissen,

sondern hört Radio Prag stets aufs Neue -

das nennt man eben Radiotreue!


Die kürzeste Formulierung findet Frank Unglaube aus Hamburg, der uns in seiner Weihnachtskarte lapidar schreibt:

"Schön, dass es Sie gibt!"

Und das ist eigentlich genau das, was auch wir Ihnen sagen wollen. liebe Hörerinnen und Hörer: Schön, dass es sie gibt! Auf ein neues Radio-Jahr 2006!

Neues bringt das Radio-Jahr im Orbit: Radio Prag hat den Satelliten gewechselt und ist jetzt nicht mehr auf Eurobird zu finden, sondern wird via CzechLink über den Satelliten Astra ausgestrahlt. Da der Wechsel früher als geplant stattgefunden hat, könnte es in diesen Tagen zu Problemen bei der Kurzwellen-Ausstrahlung der Abendsendung um 18.30 Uhr MEZ kommen, die der russische Sender in Krasnodar vom Satelliten übernimmt. Wir hoffen aber, dass bald alles in neuen, sicheren Bahnen läuft - und dass dann auch Klaus Reinhard aus Berlin die Satellitenübertragung ohne Schwierigkeiten genießen kann. Er schreibt nämlich:

"Seit einiger Zeit ist es mir möglich, tschechische Programme via Satellit zu empfangen. Ein Problem gibt es allerdings: Ich empfange den Auslandsdienst und ein Programm des tschechischen Rundfunks CRo 6 auf der gleichen Frequenz. Leider kann ich die Programme nicht trennen. Wissen Sie eine Möglichkeit?"

Der Trick ist wie so oft ein ganz einfacher, lieber Herr Reinhard: Um Platz zu sparen, ist ein Stereo-Kanal mit zwei Sendern belegt. Wenn Sie den rechten Audio-Kanal wählen, dann sollten Sie in Zukunft nur noch Radio Prag empfangen! Gutes Gelingen, und für alle Hörer einen störungsfreien Empfang, egal ob über Kurzwelle oder Satellit!

Sich nicht aufs Ruhekissen legen, das ist der Vorsatz von Hermann Heyne Pietschmann in seinem Jahresschluss-Gedicht. Auch die vielen Kurzwellen-Aktivisten unter unseren Hörern zeigen, dass Radiohören nicht unbedingt ein passives Hobby sein muss. Darunter auch Walter Aurazda aus Wittenberg, der bereits Pläne für das anbrechende Jahr geschmiedet hat. Er bittet um Informationsmaterial zu Radio Prag und schreibt dazu:

"Ich bin gerade dabei, eine kleine Ausstellung über europäische Kurzwellensender in unserem Schaufenster vorzubereiten. Da darf natürlich Radio Prag nicht fehlen!"

Lieber Herr Aurazda, die gewünschten Info-Materialien sind inzwischen sicher schon bei Ihnen eingetroffen; das beigelegte Bargeld aus Ihrem Brief haben wir für karitative Zwecke gespendet. Jetzt sind wir natürlich auf das Ergebnis der Ausstellung gespannt - schicken sie uns doch einmal ein Foto von Ihrem Schaufenster in Kurzwellen-Ausstattung!

Während man zu Jahresbeginn eigentlich traditionell positiv in die Zukunft schaut, geht es bei Radio Prag diesmal nicht ohne einen Wermutstropfen ab - für die Redaktion, aber auch für viele unserer Hörer. So etwa für Thomas Kubaczewski aus Berlin. Er schreibt:

"Was ich kürzlich bei Ihnen im Programm hörte, war nicht sonderlich schön: Katrin Bock verläßt den tschechischen Auslandsdienst. Schade! Ihre Geschichts-Streifzüge fanden bei meiner Frau und mir immer wieder Interesse. Wir wünschen ihr für ihre Zukunft alles Gute!"

Auf den Abschied von Katrin Bock aus den Reihen unseres Redaktionsteams reagieren auch viele andere Hörer. So auch Thomas Lick aus Mainz-Kastel. Er fügt hinzu:

Katrin Bock
"Wenn man sich in wissenschaftlicher Arbeit etwas auskennt, weiß man, was es bedeutet, so fundierte Berichte zu schreiben, wie es Frau Bock in den ´Kapiteln aus der tschechischen Geschichte´ so viele Jahre getan hat. Hochachtung und Dank!"

Helmut Matt aus Herbolzheim sieht den Wechsel in historischen Zusammenhängen:

"Zwölf Jahre Katrin Bock bei Radio Prag - Da kann man eigentlich schon von einer Radio-Ära sprechen, die da zu Ende geht. Katrin Bocks historische Sendungen habe ich wirklich geliebt, in den letzten Jahren kaum eine von ihnen versäumt - immer erneut ein Höhepunkt einer jeden Radiowoche. Katrin Bock werde ich vermissen, war sie mir durch die vielen guten Beiträgen doch fast wie eine Bekannte. Ich wünsche Ihr für die Zukunft alles Gute und möchte ihr nachträglich für alles danken, was sie in den vergangenen Jahren im Rahmen des Prager "Geschichtskapitels" präsentierte. Das war Radio-Journalismus ersten Ranges."

Zwar nicht beim Radio, aber zumindest doch vor Ort in Prag bleibt uns Katrin Bock erhalten. Und wer weiß: vielleicht kann Sie es ja doch nach zwölf Jahren nicht ganz sein lassen, und es gibt hier und da von Katrin noch etwas zu hören bei Radio Prag!

Und damit entlasse ich Sie für die nächsten 14 hörerforumfreien Tage ins neue Jahr 2006. Finden Sie sich gut herein, denken Sie daran, dass bei uns die neuen QSL-Karten für Sie bereit liegen und lassen Sie etwas von sich hören. Per Brief geht das unter folgender Adresse: Radio Prag, Vinohradska 12, 12099 Praha 2, Tschechische Republik. Oder via E-Mail an: [email protected]