Kampagne gegen Rassismus: Multikulturalismus in die Bibliotheken
Mehr multikulturelle Vielfalt in die tschechischen Bibliotheken - so lautet das Motto eines Projektes, das gegenwärtig unter der Regie des Multikulturellen Zentrums Prag und der Vereinigung "Jugend für interkulturelle Verständigung" in Brno/Brünn läuft. Mehr dazu hat Silja Schultheis für Sie in Erfahrung gebracht.
"In Brünn reagierten die Schüler eher überheblich, so in dem Stil: Klar, Sie können uns hier erzählen, was Sie wollen, wir wissen unseren Teil bereits und werden sowieso nicht in das Roma-Viertel gehen, auch wenn Sie sagen, dass es dort ungefährlich ist. Das glauben wir eh nicht. Im Grenzgebiet hingegen waren die Kinder viel offener eingestellt, obwohl es auch dort eine zahlreiche Roma-Minderheit gibt. Hier hörten sie sich alles ohne Vorurteile an und es gab keine abschätzigen Reaktionen."
Ob sie den Eindruck habe, dass in den Schulen insgesamt zu wenig über diese Problematik informiert werde? Zuzana Kralova:
"Ich denke, dass die Schulen zum Teil nicht dazu kommen, sich mit diesen Problemen zu beschäftigen. Aber selbst wenn die Schüler vorher im Unterricht informiert wurden und es dort eine multikulturelle Erziehung gibt, macht es doch einen ganz anderen, viel stärkeren Eindruck auf sie, wenn sie mit eigenen Ohren dem Vertreter einer Minderheit zuhören können, der über sich selbst spricht, ob er sich diskriminiert fühlt oder nicht."