Karlin weiterhin im schlechten Zustand

Karlin nach der Hochwasserkatastrophe

In Prag wird es mit dem nahenden Winter immer kälter und es gibt immer noch viele Menschen, die ihre Wohnungen nach der Hochwasserkatastrophe noch nicht beziehen können. Wie ihre Situation aussieht, weiß Dagmar Keberlova.

Karlin
Bei der Hochwasserkatastrophe im August wurden allein in den zwei Prager Stadtbezirken Karlin und Liben, die zu den am meisten betroffenen gehören, über 1100 Häuser überschwemmt. Nach dem Hochwasser sind in Karlin 3 Häuser eingestürzt, ein weiteres musste abgerissen werden. Viele weitere Gebäude befinden sich derzeit in der Kategorie C, die unbewohnbare Häuser umfasst. Allein zur C-Kategorie wurden Ende der vergangenen Woche an die 38 gerechnet, ihre Zahl verändert sich allerdings laufend. Der Wiederaufbau von denjenigen Häusern, die theoretisch wieder bezogen werden könnten, schreitet nach den Worten des Bürgermeisters von Karlin, Josef Nosek, nur langsam voran. Es gäbe daher noch Menschen, die evakuiert sind. Mit der Kälte wird ihre Situation aber nicht besser. Sie beschweren sich über die Bedingungen in den Rettungszentren, diejenigen, die jetzt in den zwei Turnsälen der Grundschule in der Buresova Strasse wohnen, klagen über die dort herrschende Kälte:

"Sie versprechen immer, dass sie es reparieren werden, aber nichts passiert. Der Direktor der Schule war hier und sagte, dass die Heizung in schlechtem Zustand sei und er versuchen werde, zumindest einen Teil in Betrieb zu setzen."

"Ich habe meine ärztliche Bescheinigung genommen und wollte mir warme Kleidung holen. Dabei haben sie mir gesagt, dass ich zum Sozialamt gehen soll, um eine Bestätigung abzuholen."

Der Direktor der Schule, Jan Supka, behauptet aber, dass er mit der Heizung nichts machen könne:

"Die Heizung des Turnsaals wurde auf 15 Grad eingestellt. Auch wenn wir uns bemüht haben, diese Temperatur wird nur schwierig erreicht. Die Heizung des Turnsaals ist nicht von der der ganzen Schule zu trennen, wir können sie nicht regulieren."

Wie schnell die Sanierungsarbeiten fortschreiten und wann die Menschen wieder einziehen können, ist derzeit noch nicht klar. Bürgermeister Nosek weist vor allem auf den Schwund von Freiwilligen hin, durch den alles noch langsamer werde.