Karlsbads Eishockey-Dino Řezníček: Wir sind verdient Meister!

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Das knapp 54.000 Einwohner zählende Karlovy Vary / Karlsbad gehört zu den berühmtesten und traditionsreichsten Kurorten der Welt. In der westböhmischen Stadt herrscht daher auch ein eher ruhiger und beschaulicher Alltag. Am Abend des Ostersonntags aber war Karlsbad außer Rand und Band. In der örtlichen „Blech-Arena“, wie der Volksmund die Eishalle nennt, hat der HC Energie Karlovy Vary zum ersten Male die nationale Eishockeymeisterschaft gewonnen.

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„Mistři, mistři“ (Meister, Meister) – mit diesen Sprechchören feierten die Karlsbader Eishockeyfans am Sonntag ihre Mannschaft, nachdem sie den historischen Erfolg perfekt gemacht hatte. Nach einem hart erkämpften 4:3-Erfolg über Titelverteidiger Slavia Prag hatten die Kurstädter den vierten Sieg in der Play-off-Finalserie in der Tasche und konnten sich somit als 18. Titelträger in die Annalen des tschechischen Clubeishockeys eintragen. Um den Meisterpokal nach dem sechsten Match der Serie aber auch entgegennehmen zu können, mussten die Grün-Gelben jedoch noch einmal ganze Arbeit leisten. Nach dem ersten Drittel lagen die Gastgeber nämlich schon 0:3 zurück, bevor sie ihre unbändige Aufholjagd starteten. Weshalb sie am Ende erfolgreich war, analysiert Nationalverteidiger Ondřej Němec:

„Nach dem ersten Drittel haben sich die Stärke und der Charakter dieser Mannschaft gezeigt. Wir hatten einen enormen Siegeswillen, denn wir wollten nicht nur den Titel, sondern uns auch würdig von unserer alten Eishalle verabschieden. Und das ist uns gelungen.“

Josef Řezníček und Ondřej Němec  (Foto: ČTK)
In der nächsten Saison werden die Karlsbader Cracks bereits in ihrer neuen, modernen Arena spielen. Zum finalen Showdown in der alten Eishalle, die wegen ihrer scheppernden Akustik auch liebevoll nur „die Garage“ genannt wird, war es daher noch einmal rappelvoll. Knapp 4500 Zuschauer feuerten ihre Lieblinge unermüdlich an, auch als es noch 0:3 stand. Diese Unterstützung konnte auch der älteste Spieler auf dem Eis, der 42-jährige Josef Řezníček, nicht hoch genug schätzen:

„Es war einfach phantastisch, wie uns die Fans nach vorn getrieben haben. Die Mannschaft hat gezeigt, welch großen Zusammenhalt sie hat, der in den letzten drei, vier Jahren gewachsen ist. Sie hat sich diesen Titel einfach verdient!“

Und Josef Řezníček selbst, der unter anderem zwei Jahre im sächsischen Weißwasser spielte, konnte sich auch kein besseres Karriere-Ende wünschen:

„Für mich ist der Titel ein toller Abschluss meiner Karriere. Und wenn man ganz oben steht, soll man bekanntlich aufhören.“

Autor: Lothar Martin
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