Katerina Neumannova sorgte für die erste tschechische Medaille bei den Olympischen Winterspielen in Salt Lake City

Ski-Läuferin Katerina Neumannova mit der ersten tschechischen Medaille (Foto: CTK)

Von Marketa Maurova.

Ski-Läuferin Katerina Neumannova mit der ersten tschechischen Medaille  (Foto: CTK)
Die Aufmerksamkeit der ganzen Welt richtet sich dieser Tage in den mittleren Westen der USA. Für die Tschechische Republik hätten die 19. Olympischen Winterspiele, die am Freitag in Salt Lake City eröffnet wurden, nicht besser beginnen können. Nur 12 Stunden musste man nach dem Aufflammen der Olympia-Fackel auf die erste Medaille warten. Die Heldin des Tages war die Ski-Läuferin Katerina Neumannova, eines der heißesten tschechischen Eisen im Feuer, die im Massenstartrennen im freien Stil über 15 km die Bronze erlangte. Während des ganzen Rennens hielt sich Neumannova in der Gruppe der sechs führenden Läuferinnen. Diese wurde nur 1500 Meter vor dem Ziel von zwei Sportlerinnen- der Italienerin Stefania Belmondo und der Russin Larisa Lazutina - abgehängt, die vor Katerina Neumannova ins Ziel stürmten. Was sich in diesem Moment im Kopf der Tschechin abspielte, verriet sie nach dem Rennen gegenüber Radio Prag:

"Ich habe gewusst, dass über die Platzierung auf den ersten beiden Positionen entschieden ist, dass ich für die Bronze laufen kann. Wir waren dort drei und Tschepalowa rannte bei der Abfahrt an mir vorbei, so dass ich die Lage in jenem Moment sehr schwarz gesehen habe. Dort hatte ich kaum Kräfte mehr, aber in der Zielebene ging es um die moralische Stärke. Ich weiß nicht, wo ich die Kräfte gesammelt habe. Mir wurde in dem Augenblick bewusst, dass ich für eine Olympia-Medaille renne und dass es darum geht, mehr zu verausgaben, als ich eigentlich habe."

Die Medaille in einem sehr schweren Rennen gleich am Anfang der Spiele bedeutet natürlich eine große psychische Motivation für weitere Olympia-Kämpfe.

Eröffnung der 19. Olympischen Winterspielen  (Foto: CTK)
"Natürlich bin ich sehr zufrieden. Für mich war dieses Rennen sehr schwer. 15 Kilometer zählen nicht zu meinen stärksten Disziplinen und es ist mir seit langem nicht gelungen, sie gut zu laufen. Für mich ist es daher ein perfektes Ergebnis und ich bin nun sehr zufrieden, dass ich ruhiger in weitere Rennen gehen kann. Ich weiß, dass ich in diesen Olympischen Spielen schon etwas gewonnen habe und dass sie für mich praktisch nicht mehr mit einem Misserfolg enden können."

Obwohl Katerina Neumannova ihre beliebtesten Disziplinen noch vor sich hat, war der Erfolg dieser Favoritin vom Samstag im Geheimen gewissermaßen zu erwarten. Für eine große Überraschung und wahre Sensation sorgte mit seiner Leistung der tschechische Ski-Läufer Lukas Bauer, der beim Rennen über 30 km im freien Stil den siebten Platz belegte.