Tschechien nominierte Aufgebot für Winterolympiade in Salt Lake City

Logo der Winterolympiade in Salt Lake City

Am Dienstag nominierte das Plenum des Tschechischen Olympischen Komitees (COV) das nationale Aufgebot für die in gut drei Wochen in Salt Lake City beginnenden 19. Olympischen Winterspiele. Mit welchen Erfolgsaussichten die 78 Sportler nebst den 63 Offiziellen und Betreuern in die Hauptstadt des US-Bundesstaates Utah reisen werden, dazu mehr von Lothar Martin.

Logo der Winterolympiade in Salt Lake City
78 Athleten werden es also sein, die die Tschechische Republik bei den ersten Olympischen Spielen des dritten Jahrtausends vertreten werden. Damit wird das hiesige Aufgebot das zweitstärkste in der Geschichte des Landes sein, das je an einer Winterolympiade teilgenommen hat. Nur bei den Spielen 1992 in Albertville war es noch um einen Aktiven größer - damals traten jedoch auch noch tschechische und slowakische Sportler als gemeinsame tschechoslowakische Mannschaft an. Die für Salt Lake City nominierten Athleten werden in 13 Sportarten an den Start gehen, darunter auch in den hierzulande noch wenig populären Sportarten Skeleton und Shorttrack. Das Ergebnis der Nominierung stellte für Vorsitzenden des Tschechischen Olympischen Komitees Milan Jirásek keine Überraschung dar, wie er vor Journalisten äußerte: "Ich konnte eigentlich nichts anderes erwarten, als die Billigung des Nominierungs-Vorschlages, den der Exekutivausschuss unterbreitet hatte. Es wurde lediglich eine Ergänzung in einem Fall vorgenommen, und zwar im Bobsport, wo nach vorheriger Darlegung der Situation nun sechs anstatt fünf Athleten nominiert wurden. Das Plenum stand aber allem sehr konstruktiv gegenüber und steht voll und ganz hinter der Nominierung."

Dank der nachsichtigen Auffassung, es sei wichtiger sein Land möglichst zahlreich zu repräsentieren als nur nach Medaillen zu streben, kommen nun auch vier tschechische Skispringer und neun alpine Skifahrer in den Genuss, in Salt Lake City dabei zu sein. Zwei sicher sehr populäre Sportarten, in denen die tschechischen Athleten jedoch zuletzt immer mehr den Anschluss verloren haben. Daher ruhen wieder alle Medaillenhoffnungen in Skilangläuferein Katerina Neumannová, Skiakrobat Ales Valenta und natürlich in den Eishockeyspielern. Letztere wollen versuchen, in der "Höhle des Löwen" ihren Olympiasieg von 1998 zu verteidigen. Falls das gelingen sollte, steht zwischen Erzgebirge und Beskiden wieder eine ganze Nation Kopf. Das Daumendrücken jedenfalls hat schon längst begonnen.