Kaufhaus-Klau: Tschechien liegt im europäischen Spitzenbereich
Es ist nicht lange her, da stand Tschechien an der Statistikspitze beim Konsum von Marihuana. Einen europäischen Spitzenplatz hat die Tschechische Republik nun bei einer anderen internationalen Vergleichsstudie eingenommen – bei den Kaufhausdiebstählen.
„Bei der Mehrzahl der Diebstähle ist der Schaden geringer als 5000 Kronen (ungefähr 185 Euro). Es handelt sich bei dieser Gesetzeslage also um eine Ordnungswidrigkeit und die werden in nicht in die Statistiken der Straftaten aufgenommen.“
Die reellen Zahlen liegen also noch höher. In welchen Taschen die Waren verschwinden, das hat die Gesellschaft KPMG analysiert. Die längsten Finger haben die Kunden mit einem Anteil von 43 Prozent. Mit 15 Prozent sind die eigenen Angestellten der Geschäfte und Handelsketten im Rennen und beim Transport gehen sieben Prozent der Waren einen anderen als den für sie vorgesehenen Weg. Und gerade in der Weihnachtszeit – da ist die Tschechische Republik keine Ausnahme – schnellen die Diebstahlszahlen ernorm in die Höhe. In Geschäften und Handelsketten gehört das private Sicherheitspersonal zum gewohnten Anblick. Nahezu jedes größere Geschäft hat uniformierte und verdeckt aufpassende Sicherheitsangestellte. Die Kosten für diese Vorkehrungen rechnen sich manchmal sogar nicht mehr, wie ein Mitarbeiter der Handelskette Globus erklärt:„Diebstähle können Sie nie ganz verhindern. Und es kann passieren, dass man für alle Sicherheitsvorkehrungen mehr zahlt, als man durch die verhinderten Diebstähle einspart.“
Und auch die Sicherheitsleute garantieren ja nicht immer mehr Sicherheit. Es ist gerade mal 10 Tage her, dass der größte Raub in Tschechien mit einer Summe von einer halben Milliarde Kronen (21 Millionen Euro) von einem Sicherheitsbeamten selbst begangen wurde.