Kinder-Sommerferienlager in Tschechien unterliegen strengen Kontrollen
Die Hälfte des Monats Juli ist um, und damit sind auch die ersten zwei Wochen der Sommerferien in Tschechien vorüber. Tausende Kinder haben jene 14 Tage in einem Sommerferienlager verbracht, weitere Zehntausende freuen sich schon auf ihre Teilnahme. Doch welche Vorkehrungen müssen eigentlich getroffen werden, um solche Ferienlager zu veranstalten?
„Die häufigsten Probleme gab es mit den Speisen. Die Organisatoren des Camps haben die Lebensmittel schlecht gelagert. Den Vorschriften entsprechend müssen zum Beispiel die Küche, der Speisesaal und das Lebensmittellager überdacht sein. Weitere Fehler entdeckten die Kontrolleure bei der Versorgung mit Trinkwasser. Einige Ferienlager haben die Bedingungen zur Unterbringung der Kinder oder für die persönliche Hygiene nicht erfüllt. Die Kontrolleure haben so im vergangen Jahr Geldbußen von insgesamt über 70.000 Kronen verhängt.“
Pro Lager, in dem Dinge beanstandet wurden, kommt man so auf rund 200 Kronen (ca. acht Euro). Auch wenn diese Strafen verhältnismäßig gering erscheinen, so werden auch in diesem Jahr wieder über 1000 Kontrollen unangemeldet und sorgfältig durchgeführt, sagt Chefhygienikerin Eva Gottvaldová:„Ziel der Vorschriften, die der Veranstalter einzuhalten hat, ist der Schutz der Kinder. Das Erste, was wir deshalb wissen müssen, ist: Wann und wo findet das Sommerlager statt? Wie viele Kinder sollen daran teilnehmen? Und an erster Stelle interessiert uns dann, wie gut sind das Essen und Trinken für die Kinder sichergestellt.“
Für diesen Sommer wurden insgesamt 1505 Ferienlager angemeldet. An ihnen werden rund 160.000 Kinder teilnehmen. Das staatliche Gesundheitsamt will davon einen ganz bestimmten Teil der Camps kontrollieren, informiert Gottvaldová:
„Unsere Kontrollen sind vorrangig auf die neuen Veranstalter ausgerichtet. Wir planen, zirka ein Drittel aller Ferienlager zu kontrollieren, und zwar vor allem jene mit einer großen Teilnehmerzahl. Unser Hauptaugenmerk aber richtet sich wie gesagt auf die Neueinsteiger, denn wir rechnen bei ihnen mit den größten Unzulänglichkeiten. Ganz einfach deshalb, weil sie bisher noch kaum Erfahrungen haben.“Vor der Durchführung eines Ferienlagers müssen die Veranstalter stets einen Stapel von Bewilligungen bei den örtlichen Institutionen einholen. Wenn ein Lager beispielsweise an oder in einem Wald aufgeschlagen wird, dann müssen sie dafür die Zustimmung der staatlichen Forstwirtschaft erhalten. Alle Mühen aber zahlen sich spätestens dann aus, wenn die Kinder mit vielen Erlebnissen und reichhaltigen Eindrücken frohgestimmt wieder nach Hause fahren. Und nicht wenige von ihnen lernen auch noch etwas für ihr späteres Leben. So zeigte sich der zehnjährige Jakub sehr zufrieden, dass die von ihm an den Tag gelegte Ordnung auch honoriert wird:
„Ich habe dafür die Höchstzahl von fünf Punkten erhalten. Das wenigste, was man bekommen kann, ist nur ein Punkt. Wenn man seinen Schlafplatz nicht in Ordnung hält und es draußen schön ist, dann können einem auch schon einmal die Sachen aus dem Zelt geworfen werden.“